Frage an Margrit Wetzel von Doris K. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Dr. Wetzel,
wenn ich es der Pressemitteilung richtig entnehme, sind Sie für den Bau der A 22.
Ich bin absolut gegen die A22 und erwäge durchaus auch gerichtliche Schritte. Es gibt für mich kein Argument und wenn es noch so wirtschaftlich begründbar wäre, was gegen den Schutz einer weitgehend unberührten Natur stand halten kann. Deutschland ist so dicht besiedelt, dass jeder Fleck, der ohne Beton und menschlicher Einwirkung existiert, so bestehen bleiben sollte. Als Psychotherapeutin hab ich mit vielen seelischen Problemen der Menschen zu tun, was oft durch naturfernes Leben entsteht. Ich frage mich die ganze Zeit, was mag eine Politikerin bewegen, die sich gegn den Schutz der Natur und damit gegen die Erde entscheidet zugunsten von wirtschaftlichen Hoffnungen und Wünschen (denn beweisbar sind die Argumente nicht, im Gegenteil: es gibt Untersuchungen, dass Autobahnen den Regionen gar nichts bringen). Es ist mein Job, Menschen zu verstehen. Doch ich versteh Sie nicht, bitte helfen Sie mir da. Falls noch eine Chance besteht, dass Sie es sich anders überlegen, Sie sich doch noch für den Erhalt der Natur einsetzen, Sie sich frei machen von jeglichen "Sachzwängen" oder was auch immer Ihr "Geschäft"=Politik ausmacht, so bitte ich Sie von Herzen darum mitzuhelfen, dass das Projekt nicht verwirklicht wird.
Ist es nicht wichtig, dass wir auf unserem Sterbebett eines Tages sagen können, wir haben uns für eine gesunde Natur eingesetzt statt sagen zu müssen: Geld war mir immer wichtiger als die Lebensgrundlage allen Lebens? Denn wenn wir die Erde weiterhin schädigen, was bleibt unseren Nachkommen?! Wir können natürlich auf die Staatschefs schauen, die sollen was tun. Doch jeder von uns an seinem Platz hat die Macht auch etwas dazu beizutragen und dazu fordere ich Sie auf. Sie können das an Ihrem Platz bewirken und ich an meinem. Meine Mittel sind sicherlich begrenzter, mir bleibt vielleicht nur das Gericht, ist das aber der Sinn des Ganzen?
Gruß
D. Kleinschmidt
Sehr geehrte Frau Kleinschmidt,
möglicherweise überzeugt Sie mein persönliches Hauptargument für die A22: die Bündelung der Verkehre, die sich in Gestalt ständig anwachsender LKW- und Containerkolonnen durch die Dörfer quälen. Die A22 ist eine transeuropäische Autobahn, die man Anfang der 90er Jahre noch hätte entwickeln können – heute ist sie durch die A20 und den Wesertunnel mit „Fixpunkten“ und verkehrlichen Tatsachen versehen, die sich nicht wegdiskutieren lassen. Meine persönliche Haltung dazu habe ich lange und reiflich geprüft.
Mit freundlichem Gruß
Dr. Margrit Wetzel MdB