Frage an Margrit Wetzel von Beatrix F. bezüglich Frauen
Liebe Frau Wetzel,
ist es im Sinne der Gleichberechtigung nicht wünschenswert eine Kanzlerin zu bekommen?
Mit freundlichen Grüßen
Beatrix Fleischer
Liebe Frau Fleischer,
wir Frauen würden uns einen Bärendienst damit erweisen, wenn wir Gleichberechtigung ausschließlich auf das Frausein an sich beziehen. Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling. Es reicht doch nicht aus, eine Kandidatin für das Amt des Bundeskanzlers aufzustellen und das als Gleichberechtigung auszugeben, wenn man gleichzeitig propagiert, dass Frauen sich um Haus, Familie und Kinder kümmern sollen.
Es muss immer auch auf die Befähigung zu einem Amt – in diesem Fall auch noch auf das Programm der Partei – geachtet werden. Also kann ich Sie nur bitten, ganz genau hinzusehen, was Frau Merkel wirklich will: die familienfeindliche Politik der Vorgängerregierung hat uns das Bundesverfassungsgericht oft genug bestätigt, Frau Merkel streitet mit ihrer Vorzeige-Frau von der Leyen und beide hängen doch beharrlich völlig veralteten Rollenbildern an.
Übrigens: Die SPD steht nicht nur für eine politische Quote, sondern auch dafür, dass Frauen, die schon jetzt den höheren Anteil an den bundesweiten Abiturientinnen ausmachen, auch gleichberechtigt im Berufsleben stehen können. Sehen Sie sich gern einmal an, was wir in der Gleichstellungspolitik vorhaben: Unser Wahlmanifest finden Sie unter www.spd.de – es lohnt! Ach und noch etwas: Unser Bundeskanzler Gerhard Schröder hat die Bedeutung von Frauenpolitik wirklich verinnerlicht. Auch unsere vielen Ministerinnen und Staatssekretärinnen sind ein eindeutiger Beleg dafür. Und ein Blick auf die Zusammensetzung der Unionsabgeordneten spricht doch auch Bände: von 247 Unionsmandaten entfallen nur 57 auf Frauen.
Mit freundlichem Gruß
Margrit Wetzel