Frage an Marcus Lieder von Georg C. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Lieder,
ich schreibe Ihnen im Namen einer Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern Ihres Bundestags-Wahlkreises. Wir sind die Dresdner Lokalgruppe des Vereins „Micha Deutschland“ (www.micha-deutschland.de), in dem sich Christinnen und Christen aus ganz Deutschland und darüber hinaus in einem internationalen Netzwerk für globale Gerechtigkeit, Armutsbekämpfung und Nachhaltigkeit einsetzen. Unser Ziel ist, als zivilgesellschaftliche Gruppierung zur Umsetzung der Agenda 2030 bzw. zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele (SDGs = sustainable development goals) der Vereinten Nationen beizutragen, indem wir Vorträge, faire Stadtradtouren, Workshops etc. veranstalten und mit Politikern ins Gespräch kommen.
Um auf Dauer auf diesem Planeten zu bestehen ist uns vor allem die ökologische Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit sehr wichtig. Der Earth Overshoot Day, der in diesem Jahr 13 Tage früher erreicht wurde als im letzten Jahr, zeigt dies sehr deutlich: Am 02.08.2017 hat die Weltbevölkerung bereits alle Ressourcen verbraucht, die die Erde in diesem Jahr auf natürliche Weise zur Verfügung stellen kann. D.h., ab letzter Woche leben wir bis zum Ende des Jahres auf Kredit unserer Kinder und anderer Nationen. Deshalb sind wir insbesondere daran interessiert wie ressourcenschonendes Wirtschaften auf lokaler, nationaler und globaler Ebene realisiert werden kann.
Unsere Fragen an Sie sind:
Was muss aus ihrer Sicht getan werden, damit sich im Industriestandort Deutschland nachhaltige Geschäftsmodelle flächendeckend durchsetzen?
Welche Konzepte haben Sie, um den CO2-Ausstoß und Ressourcenverbrauch auf nationaler Ebene drastisch zu reduzieren?
Wir sind gespannt auf Ihre Antwort und wünschen Ihnen alles Gute und Gottes Segen für Ihre Arbeit,
Mit freundlichen Grüßen,
Ihre „Micha-Lokalgruppe“
https://michadresden.wordpress.com/
https://www.facebook.com/michainitiativedresden/
Sehr geehrter Herr C.,
vorab vielen Dank für ihre Fragen, auch an die gesamte Micha-Gruppe für ihre lieben Wünsche.
Ein sehr komplexes Feld, was sie mit ihren Fragen aufrollen, da insbesondere der Ressourcenverbrauch auf nationaler nur sehr schwer „richtig“ messbar ist. Damit meine ich vor allem billig importiere Produkte und der damit verbundenen Verlagerung des Emissionsausstoß. Zusätzlich werden diese Produkte mittels schwerölbetriebenen Tankern tausende Kilometer über die Ozeane verschifft.
Die derzeitige Politik unterstützt ein derartiges Handeln leider, da die Konzerne im Vergleich zu Bürgern oder Mittelständlern bevorzugt behandelt werden.
An dieser Stelle würde ich gerne unser Grundsatzprogramm zitieren:
Der oberste Grundsatz unseres politischen Handelns ist, dass wir nicht nur an uns selbst denken, sondern auch solidarisch an alle Menschen auf diesem Planeten und an die zukünftigen Generationen.
Darüber hinaus sind wir uns bewusst, dass wir in die belebte und unbelebte Natur um uns herum eingebettet sind und für sie Verantwortung haben.
Zu einer verantwortungsvollen Politik gehört also nicht nur das globale Umdenken in der Energiepolitik, sondern auch das lokale bewusste Handeln und die Förderung von kleinen und regionalen Betrieben und dem Ausstieg aus unserer „Wegwerfgesellschaft“. Zusätzlich muss schnellstens wieder ein Ausgleich bei den Vermögen hergestellt werden, da zum einen Millionen Bürgern schlichtweg das Geld für „anständige“ Nahrungsmittel und Produkte fehlt und zum anderen die derzeitige Politik weiter in ihrem Handeln, etwa durch Lobbyismus oder Konzernspenden, beeinträchtigt wird.
Ihrem Projekt und ihnen persönlich wünsche ich weiterhin viel Erfolg
Freundliche Grüße,
Marcus Lieder