Frage an Marcus Bocklet von Christine K. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Bocklet,
ich habe eine Frage zur Bildungssituation.
In der Frankfurter Neue Presse lese ich heute, dass der bauliche Zustand der Elisabethenschule derart desaströs ist, dass Decken in Klassenräumen und Fluren abgestützt werden müssen, einige Klassen im Keller unterrichtet werden müssen und dass in der Schulbibliothek Bücher aus Regalen genommen werden mussten, weil die Belastung für die Decken zu hoch sind.
Wie konnte es zu diesem Zustand, der sich ja nicht von Heute auf Morgen entwickelt hat, kommen?
Die Frankfurter Bildungsdezernentin gehört Ihrer Partei an. Wie kann es sein, dass einerseits eine Bildungsdezernentin Zustände, die an ein Entwicklungsland gemahnen, mit dem Hinweis auf fehlende Mittel untätig hinnimmt, während die Abgeordneten Ihrer Partei im Deutschen Bundestag andererseits für die Haftungsübernahme und den Transfer von Steuermitteln gestimmt haben? http://www.cesifo-group.de/de/ifoHome/policy/Haftungspegel.html Neben den ca 650 € Milliarden an Garantien und Haftungszusagen haftet Deutschland ja noch anteilig für den Ankauf der Schrottpapiere der EZB, hat Verpflichtungen durch die KfW übernommen, und wird wohl beim kommenden erneuten Schuldenschnitt für Griechenland direkt betroffen sein. Die die Risiken können gesamthaft daher durchaus mit einer Billion € beziffert werde.
Warum ist aus Ihrer Sicht zur Rettung einer Währung, die noch nicht einmal alle EU-Staaaten - geschweige denn, alle europäischen Staaten - eingeführt haben, das Geld vorhanden, für einen ordnungsgemäßen Unterricht in Frankfurter Schulen aber nicht?
Ich bedanke mich im voraus für Ihre Antwort
Mit freundlichem Gruß
Christine Kirchhoff
Sehr geehrte Frau Kirchhof,
auch ich finde marode Zustände an Schulen,wie die geschilderten an der Elisabethenschule unhaltbar.Ich setze mich seit einiger Zeit dafür ein, dass nicht nur die Elisabethenschule schneller,als bisher mehr Mittel für die rasche Behebung der Missstände erhält. Meine Gespräche mit der Bildungsdezernentin zeigten schnell, dass im Frankfurter Haushalt insgesamt zu wenig Sanierungsgelder bereit stehen.Die Ursache dafür liegt am Druck des Kämmerers, der den Blick auf das grosse Defizit der Stadt hat.
Dieses Problem trifft folgerichtig auch die Elisabethenschule. Ich habe und ich werde mich weiter dafür einsetzen, diese Mittel rasch im Haushalt der Stadt Frankfurt zu erhöhen. Das Problem der Elisabethenschule gibt es in vielen anderen Schulen Frankfurts ähnlich. Ich teile Ihre Auffassung, dass es hier schnell stärkerer Kraftanstrengungen bedarf, um die Rahmenbedingungen des Lernens zu verbessern.
Beste Grüsse
Marcus Bocklet