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Marco Tullner
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Frage von Beate G. •

Frage an Marco Tullner von Beate G. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Tullner,

ich bin eine angagierte Ergotherapeutin hier in Halle,
aufgrund der anstehenden Landtagswahlen und dem Vorhaben in Sachsen-Anhalt z.B. Ganztagsschulen einzurichten, sind meine Fragen unter anderem:
1. Was passiert mit uns Ergotherapeuten, da sich die gesellschaftlichen Bedingungen ändern und die Kinder dann vorrangig die Ganztagsschulen besuchen werden? Wie können die Ergotherapeuten die medizinisch notwendigen Therapien dann noch gewährleisten? Wird dann die ergotherapeutische Leistung in die Ganztagsschule mit integriert bzw. bekommen die Therapeuten dann rechtlich die Zustimmung in die Einrichtungen zu fahren um dort die Therapien durchzuführen?
2. Wie genau sieht der Inklusionsansatz in den Sonderschulen aus, da diese ja in Sachsen-Anhalt rationiert werden sollen?
3. Wie genau sehen die Chancen der Ergotherapeuten im Gesundheitswesen aus, im Hinblick auf die Ost-West-Angleichung?
4. Gibt es auch in Sachsen-Anhalt die Möglichkeit eines grundständigen Studienganges Ergotherapie?

Mit freundlichen Grüssen

Beate Grimm

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Grimm,

vielen Dank für Ihre Fragen, die ich gern beantworte.

Zu 1. Sie sprechen ein noch offenes, also nicht abschließend geklärtes Fragenfeld an. In der Tat wird zu entscheiden sein, ob Ergotherapeuten die Möglichkeit eröffnet werden muß, an Ganztagsschulen tätig zu sein. Da wir aber in absehbarer Zeit keinen weitreichenden Ausbau der Schulen zu Ganztagsschulen haben werden, weil einfach das Geld und das Personal fehlen, wird sich das von Ihnen beschriebene Problem für Ergotherapeuten nicht so schnell stellen.

Zu 2. In den Förderschulen wird es keine Inklusion geben, denn diese sind ja ausschließlich für Förderschüler gedacht. Inklusion soll in den übrigen Schulformen des differenzierten allgemein bildenden Schulwesens stattfinden. Allerdings sind wir als CDU der Auffassung, dass dies behutsam und nur für diejenigen Schülerinnen und Schüler, die lernbehindert und körperbehindert sind, praktikabel ist. Geistigbehinderte Kinder können nach unserer Auffassung nach nicht inklusiv beschult werden. Deshalb brauchen wir auch nach wie vor Förderschulen. Trotz UN-Konvention etc. sollte das Wohl des einzelnen Kindes im Mittelpunkt stehen.

Zu 3. Die ist eine Frage, die von den Tarifpartnern zu klären sein dürfte. Ich denke aber, dass es 20 Jahre nach der Wende den Tarifparteien möglich sein muss, die Ost-West-Angleichung zu erreichen.

Zu 4. Nach meinem Kenntnisstand gibt es keinen Studiengang Ergotherapie in Sachsen-Anhalt. Es gibt nur eine Ausbildung zum Ergotherapeuten an Berufsfachschulen.

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