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Frage von Ernst H. •

Frage an Marco Schneider von Ernst H. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Schneider,

In der ZDF Sendung "Wut im Bauch, wer ist schuld an der globalen Hungerkrise?" stellt Dietmar Ossenberg die verschiedenen Ursachen vor. Am Ende stellt er fest, dass auch in Deutschland pro Jahr 100 Hektar wertvolles Ackerland versiegelt bzw. überbaut werden.
Diese Äcker fehlen a) für die Nahrungsproduktion und b) zur Erzeugung von Rohstoffen für die Energiegewinnung. Wie beurteilen Sie unter diesen Umständen das Bebauen von Ackerland oberhalb des Alandsgrunds in Würzburg, was von der CSU und der SPD quasi in Großer Koalition zu verantworten ist und mit allen Kräften der FDP und der Freien Wähler unterstützt wurde?
Wie viel Ackerland wird an dieser Stelle weggenommen? Wie viel Prozent des in Deutschland verbrauchten Ackerlands (wenn man die Zahl von Herrn Ossenberg zu Grunde legt), entfallen dann allein auf diese Maßnahme in Würzburg? Würden Sie bitte einmal erklären, warum Sie und ihre Partei mit solcher Vehemenz diese Fläche bebauen wollen und nicht die FH in eines der vielen ungenutzten, leerstehenden Gebäude in der Stadt integrieren wollen.

Mit freundlichen Grüßen
Ernst Hümmer

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Hümmer,

ich stehe zu der Entscheidung für den Neubau der FH am Sanderheinrichsleitenweg. Zugegeben: man hätte vor 10-15 Jahren durchaus einen anderen Standort finden können, ja: müssen. Aber in der jetzigen Situation gab es keine Alternative zu dem Standort dort. Man kann den Entscheidungsträgern von heute Versäumnisse von vor 15-20 Jahren nicht vorwerfen.

Alle vorgeschlagenen Gebäude in der Stadt (Hochhaus, Siemens-Gebäude, etc.) sind nicht geeignet, moderne Seminarräume unterzubringen. Sonst hätte man das sicher getan, wenn es sich gerechnet hätte.

Und auch in den Leighton Barracks hätte Wiese versiegelt werden müssen.

Zu Ihrer konkreten Frage, wieviel Ackerland an dieser Stelle weggenommen wird: Was den Flächenverbrauch für die Baumaßnahme angeht, so sind dies 21.000 m2, wobei davon nur 3.870 m2 tatsächlich bebaut werden. Das weitere Areal steht als Ausgleichsfläche im Rahmen der Naturschutzverordnungen zur Verfügung. Die Dächer des FH-Gebäudes sowie der Innenhof werden intensiv begrünt werden.

Wie viel Prozent des in Deutschland verbrauchten Ackerlandes auf diese Baumaßnahme entfallen, das kann ich Ihnen beim besten Willen nicht sagen. Das ist auch völlig irrelevant. Das wäre nur eine Zahl, die nichts aussagt.

Natürlich haben Sie grundsätzlich recht, dass man mit Versiegelungen äußerst sparsam umgehen muss. Aber daraus abzuleiten, gar nichts mehr bauen zu dürfen, da ist dann doch etwas zu viel des Guten!

Beste Grüße

Marco Schneider