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Frage von Lukas B. •

Frage an Marco Schneider von Lukas B. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Schneider,

wie stehen sie zur verlängerten Laufzeit von Atomkraftwerken?

Wie könnte man ihrer Meinung nach den Ausfall an Strom (durch den Ausstieg aus der Atomkraft) beseitigen?

Wie sollte man den Umstieg auf alternative Energien finanzieren?

Mit freundlichen Grüßen

Lukas Bach

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Bach.
vielen Dank für Ihre Fragen. Entschuldigen Sie mein verspätetes Antworten, aber im Maileingang kann eine Mail schnell nach hinten rutschen, wenn man nicht gleich reagiert. Ich hoffe aber, Sie können es mir nachsehen. Hier nun in aller gebotenen Kürze und hoffentlich doch erschöpfend die Antworten zu Ihren Fragen:

1. Ich halte rein gar nichts von der Verlängerung der Laufzeiten für AKWs.

2. Der Ausfall an Strom kann durch einen intelligenten Energie-Mix kompensiert werden. Und das in Verbindung mit deutlichen Energiesparmaßnahmen. Wenn wir die Energie intelligent nutzen, brauchen wir weniger davon. Es gibt eine Unmenge an Projekten und Ideen, wie man hier deutliche Verbesserungen (auch und gerade für den Geldbeutel der Verbraucher!) erreichen kann. Ich will hier nicht alle nenne, sondern lediglich auf eine interessante Internetseite des Umweltbundesamtes hinweisen: http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/188.pdf.
Hier finden Sie ganz praktische Hinweise. Visionen, wie man noch mehr machen kann, finden Sie z.B. hier www.greenpeace.de (insbesondere Offshore-Windkraftanlagen!) und hier www.erneuerbare-energien.de. Die von der rot-grünen Bundesregierung eingeführte Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung müssen wir ausbauen. Wind, Solar und moderne Geothermie sorgen genauso wie die Biomassenutzung für dezentrale Energieversorgung jenseits der Großkonzerne. Nur wenn wir hier mit Hilfe von Förderprogrammen neue Energie-Mittelstandsunternehmen gründen können, werden wir Erfolg haben. Der Schlüssel für die Zukunft heißt tatsächlich: dezentrale Energieversorgung! Hier hinken wir noch stark hinterher.
Es bleibt das Problem der Speicherung von Energie. Hier könnten wir viel weiter sein, wenn die Großkonzerne ernsthaft an einer Alternative zum Atomstrom forschen würden. Ich bin mir sicher: wenn wir die Milliarden, die in die Atom-Forschung gesteckt wurden, in Erneuerbare Energien, in Effizienzsteigerung und in die Erforschung besserer Energiespeicher stecken würden, könnten wir am Ende der Laufzeiten ein schlüssiges Konzept vorweisen. Da aber die Energieriesen von sich aus hier nur unzureichend tätig werden, muss der Staat hier voran gehen.
3. Der Umstieg auf Erneuerbare Energien muss gar nicht zu sehr vom Staat finanziert werden. Wichtig sind verbilligte Kredite für Unternehmen, die in die Energieeffizienz und in die Förderung von Erneuerbaren Energien investieren wollen. Und wichtig sind Anreizsysteme zum Energiesparen für Privathaushalte. Das kostet nicht annähernd so viel wie das Endlagern von Atommüll ...

Beste Grüße
Marco Schneider