Welche Maßnahmen planen Sie zur Erhaltung der (konventionellen) Landwirtschaft bzw. der Familienbetriebe?
Hallo Frau H.,
vielen Dank für die Frage zu einem Thema, dass mir sehr am Herzen liegt.
Ernährungssicherheit ist für uns der Maßstab. Landespolitische Regularien müssen bezüglich überflüssiger Bürokratie und Produktionshemmnisse konsequent auf den Prüfstand gestellt werden, Umwelt- und Landwirtschaftsministerium stehen hier gemeinsam in der Verantwortung. Das Förderprogramm AFP ist praxisgerecht zu stärken und mit ausreichend Mitteln zu hinterlegen, außerdem kämpfe ich für die Interessen der Landwirtschaft bei der Umsetzung des Niedersächsischen Weges.
Zur viel diskutierten gesellschaftlichen Akzeptanz insbesondere der konventionellen Landwirtschaft gehört, dass die Gesellschaft Vertrauen in die Arbeit der Landwirtsfamilien hat und diese wertschätzt. Über das Programm „Stadt.Land.Zukunft“ des Landwirtschaftsministeriums wird genau hier angesetzt und die Zukunftsthemen angepackt wie Landwirtschaft im Moor, Regionalvermarktung, Carbon-Farming. Unsinnigen Vorhaben von EU-Kommissaren wie das großflächige Pflanzenschutzverbot werden wir uns im Bundesrat in aller Deutlichkeit entgegenstellen.
Hinzu kommt: Der Rückgang der Schweinehaltung trifft uns in Niedersachsen schwer. Eine starke Tierhaltung ist ganz wichtig für die Wertschöpfung in unseren Dörfern. Wir setzen uns im Rahmen der Debatte um die sogenannte Borchert-Kommission ein für Planungssicherheit über einen Abschreibungszeitraum und verlässliche Finanzierung für die Investitionen und die laufenden Kosten. Dazu gehört ebenso die Herkunftskennzeichnung sowie die überfällige Anpassung im Baurecht, Stallumbauten müssen ohne B-Plan möglich gemacht werden. Eine einseitige Verschärfung der Haltungsvorschriften würde die Verlagerung ins Ausland weiter vorantreiben, dagegen setzen wir uns ein. Das gilt natürlich ebenso für alle Tierarten, wie z.B. die Rinderhaltung.
Weiter setze ich mich ein für die Ertüchtigung des Nitratmessnetzes über das Umweltministerium und die schnellstmögliche Abkehr von pauschalen Beschränkungen in den roten Gebieten.
Freundliche Grüße von Marco Mohrmann