Warum tun Sie nicht genug für das Klima?
Dieser Winter war viel zu warm. Und erinnern Sie sich an die jüngst vergangenen Sommer. Die Bilder vom ausgetrockneten Rhein, den ausgetrockneten Wäldern oder die Flut im Ahrtal. Die 1,5°C Begrenzung bis 2100 sind laut Weltklimarat fast nicht mehr einzuhalten. Belastbare Prognosen unter anderem vom deutschen Wetterdienst erwarten eine Erwärmung von 1,9° bis 2,3°C bis 2050. 2050! Mit 2°C + kommt bereits Schlimmes auf uns zu: Wasserknappheit, Ernteausfälle, Waldbrände, Artensterben, Hungersnöte, Migration. Und nach 2050? Bei 3°C + werden weltweit Hungerstote im Milliardenbereich prognostiziert. Im Milliardenbereich. Nehmen Sie die wissenschaftlichen Erkenntnisse ernst. Business as usual bringt uns langsam aber sicher um. Der Abbau von fossilen Rohstoffen und CO2 Ausstoß muss radikal ein Ende finden, sonst finden wir als Menschen es. Kümmern Sie sich um die Menschen in ihrem Land. Wenden Sie das Schlimmste ab, begrenzen Sie den Schaden. Aktuell tun Sie bei weitem einfach nicht genug.
Sehr geehrter Herr P.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht.
Für uns als Freie Demokraten ist klar, dass der Klimaschutz die zentrale Menschheitsaufgabe in diesem Jahrhundert sein muss. Vor diesem Hintergrund bekennen wir uns ausdrücklich zu dem Ziel des Pariser Abkommens von 2015, die Erderwärmung maximal auf 2, besser auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.
In der Bundesregierung setzen wir uns für einen effizienten und technologieoffenen Klimaschutz ein. Wir treten beispielsweise für die Förderung der europäischen Wasserstoffwirtschaft, den Aufbau einer nationalen Wasserstoffinfrastruktur und die konsequente Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien durch Planungsbeschleunigungen und den Abbau bürokratischer Hürden ein.
Weiterhin ist es unser Ziel, den Emissionshandel auf alle Emissionen auszuweiten und durch die stetige Reduktion zur Verfügung stehender Zertifikate marktwirtschaftliche Anreize für die effiziente Einsparung von Treibhausgasemissionen zu setzen.
Somit wollen wir technologischen Fortschritt, unternehmerische Erfindungsstärke und die Innovationskraft der Marktwirtschaft nutzen, um den Weg zur Klimaneutralität zu ermöglichen.
Dieses Ziel haben wir auch mit der jüngsten Einigung im Koalitionsausschuss weiter vorangebracht: Smarte Klimapolitik behält den Überblick und nutzt alle Technologien. Daher überwinden wir die Silodenke der sektorspezifischen Betrachtung. Wir stärken Emissionshandel, den Markthochlauf für E-Fuels und Negativemissionen (CO2-Entnahme aus der Luft).
Freundliche Grüße
Dr. Marco Buschmann MdB