Frage an Marco Bülow von Esther W. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Bülow,
in Westfalen sind 69 Betriebe ermittelt, die bedenklich hohe Konzentrationen der Industriechemikalie PFT in die Kanalisation einleiten. Die Stoffgruppe der Perfluorierten Tenside (PFT) gilt als krebserregend. Im Trinkwasser aus der der Ruhr wird PFT regelmäßig in hohen Konzentrationen nachgewiesen.
Wäre es nicht langsam an der Zeit die Einleitung von PFT zu verbieten / stoppen, und die Wasserwerke an der Ruhr auf den neuesten technischen Stand zu bringen, damit das Trinkwasser wieder sauber ist.
Wie setzen Sie sich dafür ein?
Mit freundlichen Grüssen,
Sehr geehrte Frau Weiler,
zunächst vielen Dank für Ihre Anfrage.
Ursache für die hohe PFT-Konzentration in der Möhnetalsperre waren illegale Einleitungen (“Düngung” mit organischen Abfällen) durch einige Landwirte. In der Folge wurden in der Talsperre, die der Trinkwasserversorgung dient, hohe PFT-Werte gefunden. Die deutsche Trinkwasserverordnung enthält – wie auch die internationalen Regelungen - keine spezifischen Grenzwerte für PFT. Die Trinkwasserkommission des Bundesministeriums für Gesundheit beim Umweltbundesamt empfiehlt einen vorsorglichen Wert von 5 Mikrogramm pro Liter (= fünf millionstel Gramm pro Liter). Falls diese Konzentration im Trinkwasser überschritten wird, müsste eingegriffen werden (Stop der Nutzung dieses Wassers als Trinkwasser, Überprüfung der möglichen Verunreinigungsquelle, Reinigung etc.). Als Mindestqualitätsziel für die lebenslange gesundheitliche Vorsorge schlägt die Kommission für PFT eine Konzentration von maximal 0,1 Mikrogramm pro Liter vor.
Mittlerweile haben das Umweltministerium NRW und Vertreter der Wirtschaftsverbände eine freiwillige Vereinbarung zur Reduzierung des Eintrags von PFT in Gewässer unterzeichnet. Die Wasserwerke, z.B Gelsenwasser unterschreiten den Wert von 0,3 Mikrogramm pro Liter Trinkwasser bereits heute, oftmals wird auch der Wert von 0,1 Mikrogramm pro Liter unterschritten.
Ich hoffe, ich habe Ihnen mit dieser Antwort weitergeholfen und
verbleibe mit freundlichen Grüßen
Marco Bülow