Frage an Marco Bülow von Jörg L. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Bülow,
nach der heutigen Meldung, das die globalen CO2-Werte auf einem neuen historischen Rekordhoch gestiegen sind, möchte ich Sie fragen, ob nicht sofort in allen Industrienationen gehandelt werden muss, dem sofort entgegengewirkt werden muss ?
Kaum ein Tag mehr ohne das uns auch auf Grund gestiegener CO2-Werte die Natur und Umwelt die Grenzen aufzeigt, u.a. durch Tornados, Windhosen, Sturmböen bei uns und immer mehr Naturkatastrophen weltweit. Was muss eigentlich noch passieren, bevor endlich unverzüglich ein international und national verbindliches Initiatvprogramm im Bezug auf eine massive Senkung der CO2-Werte, mit allen verantwortlichen internationalen Organisationen initiiert wird ? Zum Beispiel zwingender durch den Einsatz von Anlagen-Filtern, Autofreien Sonntagen und sofortige Nutzung von regenerativen Energiepotenzialen ?
Für Ihre Antwort vielen Dank im Voraus.
Viele Grüße
Jörg L.
Sehr geehrter Herr Lindeholz,
vielen Dank für Ihre Anfrage, auf die ich Ihnen nachfolgend gerne antworte.
Sie haben Recht, dass die globalen CO2-Werte drastisch gestiegen sind und deshalb dringender Handlungsbedarf besteht.
Seit Beginn meiner Abgeordnetentätigkeit im Bundestag habe ich mich besonders für eine klimaschonende Energieerzeugung eingesetzt und halte dies für ein zentrales Thema bei der Senkung der CO2-Emissionen im Kampf gegen den Klimawandel.
Mit dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) wurde in Deutschland unter der rot-grünen Regierung ein Instrument geschaffen, durch das der Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv beschleunigt wird. 2014 betrug der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung schon 26%. Eine Versorgung mit 100 Prozent Erneuerbaren Energien bleibt weiterhin mein Ziel, für das ich mich einsetze.
Als Mitglied im Umweltausschuss engagiere ich mich zudem für den Erhalt von Wäldern. Der Schutz von Wäldern stellt für mich einen bedeutenden Faktor im Klimaschutz dar, da Waldflächen große Mengen an Kohlenstoffdioxid speichern können und gleichzeitig einen kühlenden Effekt auf die Atmosphäre haben.
Weiterhin streite ich für ein Klimaschutzgesetz, eine Belebung des Emissionshandels, die Anpassung des Strommarktes an den wachsenden Anteil der Erneuerbaren Energien sowie eine breite Diskussion über unseren Umgang mit Ressourcen.
Leider bin ich skeptisch, ob den warmen Worten auf dem G7-Gipfel zur weltweiten Dekarbonisierung bis zum Ende des Jahrhunderts auch Taten folgen werden. Wir haben selbst in Deutschland schon nicht den nötigen Ehrgeiz unsere Klimaschutzziele zu erreichen. Nach neuesten Informationen wird die Bundesregierung die von Sigmar Gabriel zunächst vorgeschlagene Klimaabgabe für besonders klimaschädliche Kohlekraftwerke nicht realisieren. Durch eine teure Kraftwerksreserve und eine erhöhte Förderung von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) wird man die notwendige zusätzliche Einsparung von 22 Millionen Tonnen CO2 bis 2020 sicherlich nicht erreichen.
Auch glaube ich nicht, dass auf der Klimakonferenz in Paris Maßnahmen beschlossen werden, die der von Ihnen genannten Dringlichkeit gerecht werden. Zu gerne würde ich mich natürlich eines Besseren belehren lassen. Richtig wäre, wenn Deutschland sich beim Thema Klimaschutz Verbündete suchen würde und dann mit diesen mit gutem Beispiel voranginge. Es gibt schließlich schon genug Möglichkeiten und Technologien (Erneuerbare Kombikraftwerke, Energieeffizienz...), um CO2-Emissionen deutlich stärker zu reduzieren als dies bisher gemacht wird.
Offensichtlich muss aber erst der Druck "von unten" steigen, damit Politik und Wirtschaft endlich wach werden und die nötigen Veränderungen einleiten bzw. beschleunigen.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meiner Antwort weiterhelfen. Viele weitere Informationen zu meiner politischen Arbeit finden Sie auf meiner Internetseite http://www.marco-buelow.de .
Mit freundlichen Grüßen,
Marco Bülow