Wann wird den chronisch kranken Menschen mit Postcovid und/oder ME/CFS geholfen?

Sehr geehrte Frau F.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Wir als Grüne sowie auch unsere Koalitionspartner sehen die Herausforderungen, vor die uns die bislang mangelnde Forschung zu Long-Covid- und ME/CFS-Patientinnen und -Patienten stellt. Daher haben wir uns im Koalitionsvertrag explizit auf die Verbesserung der Forschung und der Versorgung für dieses Krankheitsbild verständigt.

Für die Intensivierung der Forschung sind für dieses und nächstes Jahr Haushaltsmittel in Höhe von 16,5 Millionen Euro vorgesehen. So wird mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Rahmen einer klinischen Studie an der Charité-Universitätsmedizin Berlin aktuell die Wirksamkeit von drei Gruppen von bereits bekannten Medikamenten für die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Long-Covid und Chronischem Fatigue-Syndrom erforscht. Dies ist sehr bedeutsam, um potentielle Behandlungsmöglichkeiten auf verschiedene Wirkstoffe auszuweiten. Gleichzeitig gibt es auch eine geplante Studie in Erlangen mit dem Medikament BC 007, das bislang in einigen wenigen Heilversuchen bei Long-Covid-Patientinnen und -Patienten erfolgreich getestet wurde.

Außerdem haben wir als Koalition den Gemeinsamen Bundesausschuss per Gesetz damit beauftragt, bis Ende 2023 eine Richtlinie für die interdisziplinäre und standardisierte Diagnostik von Long-Covid und ähnliche Krankheitsbildern wie etwa ME/CFS zu erarbeiten. Dadurch wird gleichzeitig festgelegt, dass Versicherten ein zeitnaher Zugang zu einem multimodalen Therapieangebot zugesichert werden kann.

Ich hoffe, dass Ihnen diese Ausführungen weiterhelfen.

Mit freundlichem Gruß

Manuela Rottmann