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Manuela Rottmann
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Frage von Guido K. •

Frage an Manuela Rottmann von Guido K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Abgeordnete Rottmann,

Ich stieß heute in der taz (15.03.2021; S. 14) auf einen Kommentar von Gilda Sahebi mit dem Titel: „Schreiben Sie ihren Abgeordneten, jetzt. Es zählt“.
In diesem Kommentar ging es um die Frage, warum die Impfkampagne trotz der enormen aktuellen Gefahren und unabhängig von den Nachschubschwierigkeiten beim Impfstoff stockt.
Es wird - völlig zu Recht - darauf hingewiesen, dass das Tempo, mit der niedergelassene Arztpraxen in die Impfkampagne integriert werden, beschämend langsam sei, auch wenn Gesundheitsminister Jens Spahn in einer Pressekonferenz vergangenen Freitag so tue, als ginge alles seinen normalen Gang.
In den USA ist es üblich, in einer solchen Situation den eigenen Abgeordneten anzuschreiben („call your representative!“) und ihn/sie konkret zu fragen, was er/ sie tue, um diese Situation zu verbessern.
Ich greife diese Idee hiermit auf.

Meine Fragen an Sie als demokratisch legitimierte parlamentarische Vertreterin sind:
Wie setzen Sie sich dafür ein, dass das schnelle Impfen in Praxen besser organisiert wird?
Wo liegen aus Ihrer Sicht die Problemstellen und was wird getan, um diese zu lösen?

Parallel werde ich diese Fragen auch den anderen in unserem Postleitzahlenberich zuständigen Abgeordneten stellen und die Aktion selbst auch bei Facebook bekannt machen.

Für Ihre weiterführende Antwort danke ich im Voraus!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Guido Knörzer

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Dr. Knörzer,

herzlichen Dank für Ihr Schreiben.

Die Impfzentren müssen unter Volllast impfen, um keine Impfdosen zu verschwenden. Die Bundesregierung sollte eigentlich die Länder dabei unterstützen. Die grüne Bundestagsfraktion fordert deshalb einen bundespolitischen Rahmen für Hausärzte, Fachärzte sowie Betriebsärzte zur Unterstützung der Länder und die schnelle Klärung von Fragen bezüglich Vergütung, Logistik und Dokumentation von Impfungen in Arztpraxen. Denn diese planen und führen seit vielen Jahren routinemäßig Impfungen durch und können Impfzentren somit unterstützen.

Das langsame Impfen beruht - neben der erwartbaren Knappheit an Impfstoffen zu Beginn - wesentlich auf fehlender effektiver Aufklärung über Impfstoffe - wir sehen daher vor allem die Bundesregierung in der Pflicht, verantwortungsbewusster zu informieren und auch Vorschläge sensibler zu kommunizieren.
Außerdem ist es unter anderem wichtig, dass der öffentliche Gesundheitsdienst wieder gestärkt und ausgebaut wird. Er wird seit Jahrzehnten kaputt gespart, es fehlt an Personal, weil dieses dort schlechter bezahlt wird. Gesundheitsämter können Impfungen in gezielten Aktionen auch in Betrieben, Einkaufszentren oder kommunalen Einrichtungen anbieten. Zudem kennen sie sich im Bereich Impfungen aus und können beispielsweise gezielt in Schulen und Kitas gehen, Gesundheitsinformationen bereitstellen oder Impfkampagnen für Erwachsene steuern.

Ich hoffe, mit diesem Schreiben Ihre Fragen beantwortet zu haben und wünsche Ihnen alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen

Manuela Rottmann