Frage an Manfred Krönauer von Thomas P. bezüglich Soziale Sicherung
Hallo Herr Krönauer,
vielen Dank für Ihre prompte Antwort. Ich muss allerdings ganz offen sagen: Meine (direkte) Steuerbelastung krazt mich nicht wirklich. Eine Diskussion über den Höchststeuersatz geht an meiner Lebenswirklichkeit vorbei: Dessen Höhe spielt für meine Steuer- und Abgabenbelastung praktisch keine Rolle; das gleiche gilt für die Grund-, Gewerbe-, Vermögens-, Erbschafts- usw. Steuern: Alles Steuern, die ich nicht zahle und wohl nie zahlen werde.
Ich verstehe, dass das Klientel der FDP eher die Besserverdienenden sind. Und dazu kann ich mich wohl nicht zählen. Aus meiner Sicht ist Ihr Klientel schon jetzt ganz gut gestellt - eben weil es (weitgehend) von den gesetzlichen Sozialversicherungen ausgenommen ist, wie ich bereits oben ausgeführt habe.
Also: bei mir - und bei vielen anderen Arbeitnehmern - geht es um die gesetzlichen Sozialversicherungen. Vielleicht kann ich Sie doch noch dazu bewegen, etwas dazu zu sagen, wie es hier mit der Solidarität steht - insbesondere in dem Klientel, dass die FDP vertritt...
Mit besten Grüßen
Thomas Pasch
Sehr geehrter Herr Pasch,
das Klientel der FDP ist das deutsche Volk. Ich wehre mich gegen unterschwellige Vorwürfe, die FDP sei eine Partei nur für Besserverdiener.
In der Welt war zu lesen, dass bei den Grünen die Besserverdiener Mitglied sind und nicht bei der FDP (Link: http://www.welt.de/politik/deutschland/article119921129/Besserverdiener-waehlen-besonders-gern-die-Gruenen.html ).
Solidarität, bürgerschaftliches Engagement und ehrenamtlichen Gemeinsinn bedeuten für mich sehr viel. Ich bin Mitglied im Sozialverband VdK, weil mich soziale Themen interessieren und ich Verbesserungen erreichen möchte. Ich bin Mitglied im Förderverein für das Alten- und Pflegeheim St. Vincentinum, weil mich die demographische Entwicklung berührt und die Lebensbedingungen für Ältere und Pflegebedürftige verbessern müssen.
Ich selbst stamme aus einer Arbeiterfamilie. Mein Vater war Schlosser und meine bereits verstorbene Mutter war Hausfrau und hat sich um mich und meine Schwester gekümmert. Aus dieser Erfahrung heraus ist es für mich extrem wichtig, dass die Menschen Lebens- und Zukunftschancen erhalten.
Die Abschaffung des Ehegatten-Splitting und die Kürzung von Kinderfreibeträgen führt zu deutlichen Steuererhöhungen bei den Gering- und Normalverdienern. Der Splitting-Vorteil entfällt umso mehr, je mehr die Bürger verdienen.
Auch die Steuererhöhungspläne der Grünen ab 60.000 Euro die Einkommensteuersätze anzuheben führt dazu, dass bereits ab 56.000 Euro der Steuersatz angeglichen werden muss und steigen wird. Bspw. auch die Anhebung der Grundsteuer würde sich direkt bei Ihnen auswirken; die Grundsteuer ist im Übrigen umlagefähig, sollten Sie in einer Mietwohnung wohnen.
Auch die Anhebung der Steuern für Unternehmer und freie Berufe führt dazu, dass die Preise steigen und das trifft Verbraucher und Kunden.
Die Belastung tritt mittelbar für die Bürger ein, auf das möchte ich doch noch hinweisen.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Krönauer