Frage an Manfred Krönauer von Bernhard M. bezüglich Soziale Sicherung
Ehrenamtliche kümmern sich um Menschen, die von Armut und Ausgrenzung betroffen sind. Doch das ist leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts dieser unwürdigen Zustände in unserem so reichen Land !
Nehmen Sie Armut in der Bevölkerung wahr oder sehen Sie das anders?
Was sollte Ihrer Meinung nach geschehen?
Sehr geehrter Herr Meisel,
haben Sie vielen Dank für die erste Frage auf abgeordnetenwatch.de, die ich gern beantworte.
Ehrenamtliches Engagement ist wichtig und förderungswürdig. Über 23 Millionen Menschen, d.h. jeder Vierte engagiert sich in Deutschland und die FDP im Deutschen Bundestag hat deshalb auch das Ehrenamt weiter gestärkt. Neben steuerrechtlichen Verbesserungen und finanziellen Erleichterungen wurden Haftungsrisiken klar definiert und Bürokratie abgebaut. Nach Ansicht der Liberalen ist es gerade das bürgerliche Engagement und eben nicht ausschließlich staatliche Hilfsleistungen, die zu einem besseren Miteinander der Menschen in unserer Gesellschaft beitragen.
Wir möchten gerade engagierte Bürger, die ihren eigenen Weg gehen können. Deshalb werde auch ich mich in der kommenden Legislaturperiode für eine weitere Stärkung und Förderung des Ehrenamts einsetzen.
Zu Ihrer zweiten Frage bezüglich der Armut in der Bevölkerung will ich differenzieren.
Ja, ich sehe einen gewissen Bevölkerungsanteil, der in Armut lebt und der auch nicht oder nicht ohne Weiteres aus der Armut herauskommt. Diese Menschen brauchen unseren Sozialstaat und seine Leistungen. Diese sollen auch nicht verwehrt werden, sondern jedem Befürftigen zugute kommen.
Zu prüfen wird auch sein, ob in Zukunft zumindest teilweise auf die Anrechnung privater Zusatzvorsorge wie Betriebsrenten oder Riester-Verträgen auf die Grundsicherung verzichtet werden kann.
Daneben bedarf es weiterhin großer Anstrengungen, die Rahmenbedingungen zu verbessern, die Ausbildungs- und Arbeitsplätze schaffen, damit Menschen erst gar nicht auf Grundsicherung angewiesen sind. Bei Rentnerinnen, die Kinder groß gezogen haben, will ich erreichen, dass für Geburten vor dem 1.1.1992 die gleiche Anrechnung erfolgt wie für nach dem 1.1.1992 Geborene.
Ein sehr wichtiger Bereich ist die Bekämpfung von Kinderarmut, die die FDP in den letzten vier Jahren sehr ernsthaft vorangetrieben hat. Bildungspakete müssen noch stärker von den Bundesländern abgerufen werden. Das wichtigste ist jedoch, dass die Eltern in Arbeit kommen. Dadurch erreichen wir viel mehr. Eine gute Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik schafft Arbeitsplätze und sichert das Auskommen der Eltern und Kinder. Diesen Weg will ich als Abgeordneter weiter gehen und meinen Beitrag zum Abbau von Armut leisten.
Ich möchte noch auf die Initiative One hinweisen, die ich unterstütze: http://www.one.org/de/. Auch Sie können sich dort aktiv einbringen und Ehrenamt und Bekämpfung von Altersmut verbinden.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Krönauer