Frage an Manfred Kolbe von Frank W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Kolbe,

wenn man sich das Wahlverhalten von uns Bundesbürgern so anschaut, muss man sich schon fragen, inwieweit sich Regierungen überhaupt noch als demokratisch gewählt legitimieren können. Die Wahlbeteiligung liegt so um die 50 Prozent. Mit 35 % der abgegebenen Stimmen kann eine Partei heute schon zufrieden sein. Es werden sofort Machtansprüche geltend gemacht. De facto wurde sie damit aber nur von (rein rechnerisch) 17,5 % der Wahlberechtigten gewählt. Nun habe ich keine Ahnung wieviele nichtwahlberechtigte, in Deutschland lebende, Bürger es gibt. Auf alle Fälle beeinflussen sie das Ergebnis negativ. Wann ist eigentlich eine Grenze erreicht wo man als Parlamentarier sagt: "Wir müssen davon ausgehen, das Volk steht nicht hinter uns?" Dass dies bereits heute so ist, sollte schon bis nach Berlin oder Dresden oder München oder Wiesbaden oder Erfurt oder, oder, oder vorgedrungen sein. Wie wollen Sie erreichen, dass die Menschen in diesem Lande wieder stolz sein können, auf ihre Regierungen, auf Ihre Volksvertreter? "Wir fordern freie Wahlen" stand vor 21 Jahren auf den Plakaten die wir getragen haben. Frei wählen dürfen wir. Aber irgendwie drängt sich immer wieder der Vergleich mit der Pest und der Cholera auf. Wann endlich will sich die Politik (und deren Vertreter) wieder wählbar machen? Wann endlich wird wieder Politik gemacht für die Menschen die hier leben.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Walther