Frage an Manfred Kolbe von Stefan R. bezüglich Gesundheit
Hallo erstmal,
Ich hätte da ein paar fragen zur Gesundheit, bzw. der Verwaltungsaufwand.
erstens: Wie werden die Rahmenbedingungen für die Pflege nach Ihren politischen Zielen in 5 Jahren aussehen?
zweitens: Wie hoch taxieren sie den Verwaltungsaufwand in der ambulanten und stationären Pflege?
drittens: Was halten sie davon, wenn die Patienten Rechnungen bekommen würden für die Pflege?
viertens: Können sie mir die gesundheitspolitischen Ziele Ihrer Partei vorstellen?
Sehr geehrter Herr Riethmüller,
zunächst möchte ich Ihnen für Ihre Frage via ww.abgeordnetenwatch.de danken. Folgend möchte ich kurz meinen Standpunkt zur Gesundheits- und Pflegepolitik darlegen:
Nach jetzigem Stand werden in den kommenden fünf Jahren und darüber hinaus meines Erachtens die Aufwendungen der Gesamtbevölkerung in der Gesundheits- und Pflegepolitik weiter steigen. Dies fußt vor allem auf folgenden zwei Punkten:
- demographischer Wandel (Solidarischer Ausgleich gefährdet)
- medizinischer Fortschritt
Ausgehend von diesen Faktoren muss sich die Gesellschaft wie auch die Politik Lösungen überlegen, wie eine steigende, einseitige Belastung der Arbeitnehmer vermieden werden kann. Hierbei gibt es verschiedene Ansätze, wie beispielsweise die sog. „Gesundheitsprämie“ mit integriertem Einkommensausgleich oder die Bürgerversicherung. Im Ergebnis sollte stehen, dass jeder Bürger solidarisch seinen Beitrag für die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung unseres Gesundheitssystem leisten muss. Eine entsprechende Reform möchten wir als christlich-liberale Koalition dazu auf den Weg bringen.
Es würde auf der bereits skizzierten Komplexität des Thema´s, hier den Rahmen sprengen, wenn ich Ihnen in aller Einzelheit mögliche Lösungsansätze sowie die meiner Partei aufzeigen würde. Ich empfehle Ihnen deshalb, die Internetseiten www.bund.bmg.de sowie http://www.cducsu.de/Titel__gesundheit/TabID__13/SubTabID__15/AGID__8/arbeitsgruppen.aspx zu besuchen, um sich hier näher mit der Grundproblematik sowie den gesundheitspolitischen Zielen meiner Fraktion auseinanderzusetzen zu können.
Bzgl. Ihrer Frage der Rechnungslegung für Gesundheitskosten möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich dafür bin, dass jeder Patient weiß, was seine Behandlung gekostet hat (Rechnungskopie oder jährliche Übersicht) und wie wir gemeinsam als Solidargemeinschaft diese Kosten gerne schultern. Denn für Krankheit kann kein Mensch etwas. Aber zu wissen, dass medizinische Behandlung in Deutschland nicht gratis erfolgt ist wichtig, um in der Diskussion eine gewisse Sensibilität zu erzeugen.
Gerne können wir auch auf einer meiner nächsten Bürgersprechstunden in Eilenburg oder Bad Düben hierüber diskutieren.
Für weitere Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Manfred Kolbe MdB