Wie ist Ihre Position zu den Arbeitsbedingungen in der Pflege und zu Überlastungen durch wirtschaftliche Vorgaben?
Sehr geehrte Frau B.,
die meisten Probleme in der Pflege sind in Deutschland unserer Meinung nach hausgemacht. Steigende Patientenzahlen, Abnahme von qualifiziertem Pflegepersonal, Überlastung vorhandener Pflegekräfte durch Zeit- und Arbeitsdruck und eine Ausgabendeckelung der Kranken- und Pflegekassen bei der Entlohnung der Pflege sind nur einige davon.
Die Lösung dieser angehäuften Probleme in der Pflege liegt in strukturellen Reformen.
Daher fordern wir unter anderem:
1. Eine leistungsgerechte angemessene Bezahlung der Pflegekräfte über einen Flächentarifvertrag mit steuerfreien Nacht-, Sonn- und Feiertagszuschlägen.
2. Eine bundeseinheitliche gesetzliche Personaluntergrenze für Pflegeeinrichtungen mit einer Pufferregelung bei deren kurzzeitiger Unterschreitung.
3. Regelmäßige Überprüfung der Ergebnis- und Abrechnungsqualität in Pflegeeinrichtungen.
4. Förderung und Finanzierung der Ausbildung zur Pflegefachkraft und nicht nur der Pflegehilfskräfte über das Jobcenter.
5. Das Fortbestehen der verschiedenen Versorgungsformen und die Förderung altersgerechter Wohnformen.
6. Über 70% der Pflegebedürftigen bevorzugen die Unterbringung zu Hause. Daher fordern wir, Unterstützung von pflegenden Angehörigen durch die weitgehende Angleichung des Pflegegeldes an die Pflegesachleistungen zu fördern.
7. Außerdem fordern wir Vereinfachung und bessere Übersichtlichkeit in der sozialen Pflege- und gesetzlichen Krankenversicherung.
Diese und weitere Lösungsansätze finden Sie im Programm der Alternative für Deutschland für die Wahl zum 20. Deutschen Bundestag: https://www.afd.de/wp-content/uploads/2021/06/20210611_AfD_Programm_2021.pdf
Pflege darf nicht zum Luxus werden oder gar arm machen. In einem Sozialstaat ist sie ein wichtiger Bestandteil der Daseinsvorsorge.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Malte Kaufmann
Mitglied des Deutschen Bundestages