Sehr geehrter Herr Dr. Kaufmann, aktuell warnen mehrere Zeitzeugen des Holocaust mit klaren Worten vor der AfD. Was bedeuten Ihnen die Mahnungen vonseiten der letzten Überlebenden der Shoah?
Charlotte Knobloch und Margot Friedländer haben - neben anderen Überlebenden- in den letzten Jahren mehrfach und in aller Deutlichkeit vor der politischen Arbeit der AfD gewarnt.
Die Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit ist ob des beispiellosen Grauens der NSDAP von großer Bedeutung für nachfolgende Generationen.
Nimmt Ihre Partei und nehmen Sie diese Warnungen ernst, die doch von eben jenen stammen die unmittelbar und zutiefst von dem völkischem Denken und der Rassenlehre der NSDAP getroffen wurden?
Sehr geehrter Herr M.,
viele Behauptungen von Charlotte Knobloch (Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland von 2006 bis 2010) teile ich nicht. Sie sind aufs Schärfste zurückzuweisen. Der Zentralrat der Juden ist keine unabhängige Organisation, sondern wird „wie auch die Amtskirchen, fast durchweg staatlich alimentiert” (Artur Abramovych „Vorsitzende der Juden in der AfD“). Der Zentralrat kann weder für alle Holocaustüberlebenden noch für alle in Deutschland lebenden Juden sprechen.
Die AfD in einen Kontext mit der NSDAP zu bringen, ist nicht nur geschmacklos, sondern auch gefährlich:
- es verharmlost die Nazi-Verbrechen,
- es verhöhnt unseren aufrichtigen Einsatz für die Juden.
Die AfD setzt sich für das jüdische Leben in Deutschland ein. Die offiziellen Positionen können Sie dem Programm der AfD für die Wahl zum 20. Deutschen Bundestag von 2021 entnehmen: „Jüdisches Leben wird in Deutschland (…) von juden- und israelfeindlichen Muslimen bedroht. Angriffe auf Juden sowie antisemitische Beleidigungen müssen konsequent strafrechtlich geahndet werden. Die Al-Quds-Tage in Berlin, wo Demonstranten die Zerstörung Israels fordern, sind dauerhaft zu verbieten.“
https://www.afd.de/wp-content/uploads/2021/06/20210611_AfD_Programm_2021.pdf
Den terroristischen Angriff der Hamas auf Israel haben wir als AfD-Fraktion verurteilt und haben uns für den Schutz jüdischen Lebens in ihrem Land eingesetzt.
In einer Pressemitteilung vom 7. Oktober 2023 teilten wir mit, dass die AfD-Fraktion „terroristische Angriffe auf Israel verurteilt und Ende der Finanzierung der Hamas fordert“.
https://afdbundestag.de/?s=Hamas&post_type%5B%5D=any&search_limit_to_post_titles=0&fs=1
Nicht erst nach dem 7. Oktober 2023, sondern bereits zuvor haben wir gefordert, die Zusammenarbeit mit DITIB in Deutschland endlich zu beenden und die Finanzierung der HAMAS durch deutsches Steuergeld sofort zu stoppen. Diese Forderungen haben wir seit Jahren in zahlreichen parlamentarischen Initiativen immer wieder gestellt. Mehr dazu finden Sie auf der Facebook-Seite der „Bundesvereinigung Juden in der AfD“. Übrigens, die AfD ist die einzige Partei, die eine jüdische Bundesvereinigung unter ihrem Dach beheimatet.
https://de-de.facebook.com/JudeninderAfD/
Ich lade jedermann ein, unser Parteiprogramm zu lesen und unsere Reden anzuhören.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Malte Kaufmann
Mitglied des Deutschen Bundestages