Maja Imlau
DIE LINKE
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Frage von Martin S. •

Frage an Maja Imlau von Martin S. bezüglich Wirtschaft

Hallo Frau Imlau,

wenn Sie fordern, das dieses "Joint Venture" nach Bremerhaven umgesiedelt werden soll, dann müssen sie die Reederei zwingen nach Bremerhaven umzusiedeln. Denn ohne Zwang wird es nicht gehen, also wie wollen Sie die Ansiedelung erreichen? Dazu müssen Sie schon ein Konzept vorlegen, also wie sieht dieses aus?

Sind Sie sich auch sicher das genau dieses "JV" auch wirklich im Hauptsitz der Beluga in Bremen zu Hause ist?
Erläutern Sie Ihre Sicherheit dazu bitte.

Auch haben Sie nicht darauf geantwortet wie Sie erreichen wollen das dieses Spezialfahrzeug unter deutscher Flagge fährt? Die Beluga Reederei hat genauso wie die Reederei Zeppenfeld in Bremen und zig andere Reedereien kein Schiff unter deutscher Flagge.

Also nochmal: "Wie wollen Sie erreichen, das dieses Schiff unter deutscher Flagge fährt?"

Ihnen ist klar das die zur Petram Gruppe gehörende Lloydwerft, keine Neubauwerft ist? Die dort in letzter Zeit fertiggestellten "Neubauten" waren Endausrüstungen von woanders gebauten Schiffsrümpfen, woher soll also die Lloydwerft die Infrastruktur für Neubauten nehmen?
Erklären Sie dieses bitte auch.

Antwort von
DIE LINKE

Hallo Herr Schulz,

weder die Landesregierung, noch der Magistrat, noch ich können zurzeit die Reederei Beluga Offshore oder das Joint Venture Beluga Hochtief Offshore zu irgend etwas veranlassen oder gar zwingen. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn Landesregierung und Magistrat bei der bisher eingenommenen Rolle als Zuschauer bleiben.
Ich bin aber fest davon überzeugt, dass Politik die Aufgabe hat, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Dies kann nur gelingen, wenn man den Willen zur Gestaltung hat. Das ist auch die Voraussetzung dafür, dass die Wähler wissen, wofür oder wogegen sie sich entscheiden können.
Immerhin hatten Senat und Magistrat vor einigen Jahren den Mut, die absolut neue Offshore-Branche als eine Möglichkeit zur Verbesserung der Lebensbedingungen in Bremerhaven zu wählen. Die bisher erzielten Erfolge sind durchaus beachtlich, aber sie müssen durch ein breiteres Angebot ausgebaut werden.
Eine Möglichkeit dazu ist eine Reederei, die solche Schiffe bauen und vermarkten will, die für den Bau und den Service von Offshore-Windkraftanlagen benötigt werden. Die beiden Beluga Firmen wollen dies tun. Durch die Insolvenz ihrer Muttergesellschaft und der erklärten Bereitschaft des Investors Oaktree seine Anteile zu verkaufen, ergibt sich eventuell die Chance, diese Firmen nach Bremerhaven zu holen.
Ob die Chance volkswirtschaftlich lukrativ ist und ob die Firmen bereit sind die von mir genannten Bedingungen zu erfüllen, das können erst Verhandlungen zeigen.
Diese Verhandlungen werden auch zeigen, ob die Reederei bereit ist die Schiffe unter Deutscher Flagge fahren zu lassen.
Die Lloyd-Werft Bremerhaven hatte sich selbst als Werft für einen Kabelleger ins Spiel gebracht. Ich gehe daher davon aus, dass sie das auch kann.
All das bleibt aber graue Theorie, wenn Senat und Magistrat sich nicht aus ihrer Zuschauerhaltung lösen und endlich als Interessent auftreten. Sonst wird es niemals Verhandlungen geben und keine Klarheit über Chancen, Risiken und Möglichkeiten.

Mit freundlichem Gruß
Maja Imlau