Frage an Maik Reichel von Keno R. bezüglich Recht
Herr Reichel,
1. Sie bezogen sich (unter anderem) auf Butterfly-Messer. Das ist Blödsinn, denn die sind ohnehin schon verboten - es handelt sich dabei nämlich mittlerweile nicht mehr um Waffen, sondern um verbotene Gegenstände. /Wenn/ man schon Beispiele anführt; sollte man zumindest sicher sein, dass sie auch zutreffend sind.
2. Der Hinweis, dass wir dann keine Gesetze bräuchten; ist auch irreführend. Die brauchen wir, klar. Nur, was hier gemacht wird, ist im Vorfeld (!) die /Tatmittel/ kriminalisieren. Nehmen wir mal an, es kommt zu einer Messerstecherei. Die Strafe für das unerlaubte Führen einer Waffe dürfte dann doch wohl eher marginal sein, oder? (Vermutlich in diesem Land nicht - siehe "Erol"; weshabl ich ja vorschlug, TÄTER zu bestrafen; und nicht unschuldige Bürger).
Glauben Sie ernsthaft; ein potentieller Messerstecher liest sich tatssächlich das WaffG durch, bevor er zB auf den Kiez geht? Und selbst wenn, glauben Sie, das interessiert ihn?
Sie als *Abgeordneter* (ich nehme jetzt mal an, das setzt einen gewissen Bildungsstandard voraus) konnten es ja noch nicht einmal richtig interpretieren, sonst hätten Sie wohl kaum Butterfly-Messer erwähnt (siehe Punkt 1; von den Messern mit feststehender Klinge mal abgesehen, da kann man nämlich auch noch differenzieren). Mal abgesehen davon, dass man für die Durchsetzung pauschale Kontrollen bräuchte, und das geht meinem Verständniss von Freiheit gegen den Strich. Da /wird/ nämlich jeder unter Generalverdacht gestellt.
Sie können mir gerne auch persönlich eine email schicken; aber ich fürchte, Sie verstehen ohnehin nicht ganz, worauf ich hinauswill. Ein wenig Hoffnung habe ich aber noch.
Mal als Denkanstoss: In GB sind so ziemliche alle Messer bis auf winzige Schweizer Taschenmesser verboten. Die Zahl der Messerattacken hat sich dennoch in den letzten 2 Jahren verdoppelt - trotz Verbot. ( http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID7344434_REF1,00.html )
Gruss, Keno Roskam
Sehr geehrter Herr Roskam,
ich schlage Ihnen ein persönliches Gespräch vor, da können wir unseren "Bildungsstand" oder "Standard" unter Beweis stellen.
Zur Kontaktaufnahme zwecks Terminvereinbarung wenden Sie sich bitte an mein Berliner Büro per mail unter maik.reichel@bundestag.de
Bis dahin
Ihr Maik Reichel, MdB