Frage an Lydia Hüskens von Johannes K. bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben
Sehr geehrte Frau Dr. Hüskens,
wie stehen Sie zu dem Projekt "Ulrichskirche" in Magdeburg. Sehen Sie eine reelle Chance für die Finanzierung dieses Projektes? Wie müsste Ihrer Meinung nach die Finanzierung aufgebaut werden? Welche Mittel kann sich die Stadt leisten und wie hoch sehen Sie den Beitrag, der aus Landes-, Bundes- und Euromitteln fließen muss?
Ist ein derartiges Vorhaben In Zeiten knapper Kassen überhaupt sinnvoll?
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Kliche
Sehr geehrter Herr Kliche,
zu diesem kommunalen Thema kann ich Ihnen nur eine persönliche Antwort geben, da es auch im Kreisverband der FDP dazu sehr unterschiedliche Positionen gibt. Ich respektiere das persönliche Engagement der Bürger für die Ulrichskirche, habe aber als jemand der selbst für soziale Projekte gesammelt hat - und für den Bau wird auch in Magdeburg und Sachsen-Anhalt gesammelt werden - Sorgen, dass ein solch ambitioniertes Projekt mit geschätzten Kosten von 20 bis 30 Millionen Euro dann das Geld für viele kleine Projekte abziehen wird. Da die Stadt Magdeburg selber keine Mittel für den Bau zur Verfügung stellen will, wird es schwer werden, Fördermittel vom Land oder dem Bund zu erhalten. Als spätere Nutzung sind vom Kuratorium sowohl eine kirchliche als auch eine museale Nutzung und eine Nutzung als Konzerthalle vorgesehen. Der Unterhalt soll über Entgelte aus einem Kolumbarium und Eintrittsgelder kommen. Auf der homepage des Kuratoriums steht dazu weiter: "Sinnvoll wäre es auch, den Unterhalt der Kirche unabhängig von der Nutzung des Gebäudes zu sichern. Im Kuratoriumsvorstand werden in diesem Zusammenhang bereits Investitionen in nachhaltige, renditestarke Projekte geprüft. Schwerpunkt aktuell ist der Bereich erneuerbare Energien, z.B. Windkraft."
Ob dies alles reichen würde den Unterhalt des Gebäudes zu finanzieren, das ja, wenn die Gelder überhaupt gesammelt werden können, wohl erst in vielen Jahren entsteht, kann ich aus heutiger Sicht nicht beurteilen, sehe dies persönlich aber skeptisch.
Ich hoffe, Ihnen damit bei Ihrer Entscheidungsfindung zum Bürgerentscheid geholfen zu haben.
Mit herzlichen Grüßen
Dr. Lydia Hüskens