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Lutz Stratmann
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Frage von Ulrike H. •

Frage an Lutz Stratmann von Ulrike H. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Minister Stratmann,

Ihre Antwort auf die Frage von Frau von Maydell ist meiner Meinung nach zu allgemein gehalten. Was will die CDU denn tun, um die "Umsetzung von G8 kompetent und umsichtig durchzuführen"?
Konnte sich denn niemand vorstellen, dass man vor der Reform zunächst die Frage stellen muss, was denn unsere Schüler lernen sollten und wie man Synergieffeke zwischen den Fächern nutzen könnte? So lernen die Schüler weiter manches doppelt in verschiedenen Fächern zu unterschiedlichen Zeitpunkten oder heute wenig Relevantes und dafür Wichtiges gar nicht. Es war doch absehbar, dass sich der Stoff von 13 Schuljahren nicht ohne weiteres in 12 pressen lässt. Wenn man eine Kommission für die Entwicklung der Kerncurricula in jedem Fach einsetzt, arbeiten diese nebeneinander her. Wann gibt es endlich eine auch mit Entwicklungspsychologen besetzte Kommission, die alles koordiniert?
Kinder sind doch keine Lernmaschinen. Nur wenn man Wissen nutzen und vernetzen kann, um die Welt zu begreifen, macht das Lernen Spass und ist erfolgreich.

Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Hollinderbäumer

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Hollinderbäume,

natürlich kann ich Ihre Sorgen und Befürchtungen gut verstehen. Die Umstellung von G9 auf G 8 ist sicherlich eine der größten und wichtigsten Reformen, die wir im Schulbereich durchgeführt haben. Die Herausforderungen an alle Beteiligten sind entsprechend hoch, denken Sie vor allem auch an die Bereitstellung von ausreichend qualifizierten Ausbildungs- und Studienplätzen. Eine Alternative zu G 8 gibt es aber nicht. In allen Bundesländern und parteiübergreifend herrscht in Deutschland schon seit Jahren große Einigkeit darüber, dass im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarländern die Schul- und Ausbildungszeiten junger Leute zu lang sind. In den uns benachbarten Niederlanden, in Frankreich und vielen weiteren Ländern erreichen Schülerinnen und Schüler mit 17 Jahren die Hochschulreife und schließen dann bereits mit 24 Jahren ein Studium ab. Auch in Deutschland haben bereits viele Bundesländer das Abitur nach 12 Jahren eingeführt, andere werden es in Kürze einführen. Ausnahmen gibt es dann nicht mehr. Unsere niedersächsischen Kinder dürfen deshalb gegenüber den Kindern gleichen Alters innerhalb und außerhalb Deutschlands nicht mit einem Nachteil im Wettbewerb um Studien- und Ausbildungsplätze belegt werden. Denn auch der Arbeitsmarkt wird gerade im Bereich der hochqualifizierten Arbeitsplätze immer europäischer und sogar globaler. Hier geht es um Zukunftschancen, die genutzt werden müssen.

Mit freundlichen Grüßen
Lutz Stratmann
Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur