Frage an Lutz Heilmann von Fabian F. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Heilmann,
vielen Dank für Ihre Antwort,die mich aber nicht ganz zufriedenstellt.
Ich hatte explizit Sie persönlich gefragt,ob"Sie"die Reise in der Buisiness-Class "antreten" und nicht,ob " sie durchgeführt wird"
.Deshalb darf ich fragen:
1.wie Sie es in Anbetracht der prekären wirtschaftlichen Lage Ihrer Wähler moralisch vertreten können, die Nutzung der erheblich teureren Buisiness-Class für sich zu beanspruchen und ob es in besonderem Masse für Sie als Mdb der Fraktion der Linken nicht korrekter wäre,auf dieses Privileg zu verzichten?
2.wie inbesonders Sie als Mitglied des Umweltausschusses die erheblich stärkere Umweltbelastung und die höhere pro-Kopf-Emission durch Nutzung der Buisiness-Class-Bestuhlung rechtfertigen?
mit freundlichen Grüßen
Fabian Föster
Sehr geehrter Herr Föster,
die Flüge im Rahmen der Delegationsreise des Umweltausschusses nach Kenia und Tansania hat die Delegation des Umweltausschusses teilweise in Economyklasse und teilweise in Businessklasse durchgeführt.
Ihren ökologischen Einwand betreffend, möchte Folgendes sagen: Ich persönlich vermeide nach Möglichkeit Flugreisen. Insbesondere Inlandflüge und Flüge innerhalb Europas tätige ich nur, wenn es zeitlich unbedingt erforderlich ist.
Die Durchführung von Dienstreisen in Businessklasse und die damit verbundenen höheren Pro-Kopf-Emissionen sind meiner Meinung nach nur dann gerechtfertigt, wenn die Qualität der Arbeit unter der Belastung durch die Reise leidet. Da auf Dienstreisen den Teilnehmern in der Regel keine Zeit eingeräumt wird, sich von anstrengenden Flugreisen zu erholen, werden auf langen Strecken oft Flüge in Businessklasse gebucht.
Zur moralischen Vertretbarkeit von Businessklasseflügen: Am Thema Businessklasseflüge wird ein weiteres Mal deutlich, dass die Schere zwischen Arm und Reich in unserem Land viel zu weit ist. Die prekäre wirtschaftliche Lage vieler Wähler, die ich auch aus eigener Erfahrung kenne, ist einer ungerechten Verteilung von Besitz und Einkommen geschuldet. DIE LINKE setzt sich für eine Umverteilung von Wohlstand ein, was aber nicht einer Forderung nach Verzicht für alle gleichkommt. Ich halte nichts von Symbolpolitik, in der Weise, dass man als Linker in Armut leben sollte. In unserer Gesellschaft ist genug Geld vorhanden - die Würde keines Menschen müsste durch Armut verletzt werden.
Ich hoffe, Ihre Nachfrage ausreichend beantwortet zu haben und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Lutz Heilmann