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Lutz Heilmann
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Frage von Dirk M. •

Frage an Lutz Heilmann von Dirk M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Heilmann,

Sie haben ja den Grad Ihrer Bekanntheit durch den Versuch, die domain wikipedia.de sperren zu lassen, auf sehr drastische Weise erhoeht.

Dazu eine Frage:
Wenn Sie, wie Ihrem vom Bundestag veroeffentlichten Lebenslauf zu entnehmen ist, von 1985 bis 1990, also gute fuenf Jahre und ueber den Zusammenbruch der Honecker-Mielke-Aera hinaus, fuer das Ministerium fuer Staatssicherheit gearbeitet haben, warum wehren Sie sich dagegen, dass das als Stasi-Mitarbeit bezeichnet wird?

mit freundlichen Gruessen
Dirk Moebius

Portrait von Lutz Heilmann
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Möbius,

vielen Dank für Ihre Frage, die ich folgendermaßen beantworten möchte:

Wie sie richtig erwähnen, war ich zwischen Oktober 1985 und Januar 1990 für das Ministerium für Staatssicherheit tätig. Mein Tätigkeitsbereich war der Personen- und Objektschutz. Dazu gehörten die Bewachung von Regierungseinrichtungen und der Schutz von Veranstaltungen, wie internationale Konferenzen oder Parteitage. Mit der Einstweiligen Verfügung wandte ich mich gegen folgende falsche Tatsachenbehauptungen:
1. "(...) Heilmann warf den Lübeckern Stalinismus vor und lancierte Fotos von einer obskuren "Stalin Party" der Lübecker Linken an die Presse. Diese revanchierten sich mit Enthüllungen über einen von Heilmann mitbetriebenen Online Sexartikel-Versand und eine Anzeige wegen Nötigung gegen ihn (...) Die Berichterstattung führte am 17. Oktober 2008 zur Aufhebung von Heilmanns Immunität als Bundestagsabgeordneter durch den Immunitätsausschuss des Bundestages.

2. Ab 1992 absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Freien Universität Berlin und der Christian-Albrechts-Universität Kiel, welches er 2005 nach dem ersten juristischen Staatsexamen unterbrach, weil er in den Bundestag einzog."

3. "Der Lübecker Kreisverband der Linken entzog Heilmann noch während der ersten hundert Tage seiner Amtszeit das Vertrauen und forderte ihn zum Rücktritt auf, Heilmann verließ daraufhin den Kreisverband."

4. "Es wurde jedoch mehrfach berichtet, dass Heilmann nur Teile seiner Akte zur Hinsicht freigibt."

Wie Sie sehen, wandte und wende ich mich nicht dagegen als ehemaliger Stasimitarbeiter bezeichnet zu werden. Schlichtweg falsch ist die Behauptung, dass ich meine Stasiakte nur teilweise zugänglich machen würde. Alles, was mir die Birthlerbehörde zugesandt hat, kann eingesehen werden. Davon wurde bereits Gebrauch gemacht.

Ich hoffe, Ihre Frage damit ausreichend beantwortet zu haben und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Lutz Heilmann