Frage an Lutz Franke von Jan F. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Es werden in der Altmark immer mehr Schulen geschlossen und die Fahrwege verlängern sich für die Schüler. Was wollen Sie dagegen unternehmen?
In diesem Jahr beschloss der Kreistag der westlichen Altmark im Rahmen der mittelfristigen Schulentwicklungsplanung gegen die Stimmen der FDP-Fraktion die Schließung von vier Grundschulen und die Aufhebung von vier Sekundarschulstandorten.
Natürlich gibt es genügend rechtfertigende Begründungen für diese Schließungen, die sich aus der aktuellen Gesetzeslage und den perspektivischen Schülerzahlen ergeben. Dennoch kann ich als Fraktionsvorsitzender der FDP keiner Schulschließung meine Stimme geben.
Der bildungspolitische Ansatz, der für die Altmark beschritten wird, ist grundsätzlich falsch. Wir brauchen gerade in unserer strukturschwachen Region keine konzentrierten Schulstandorte mit riesigen Schuleinzugsbereichen und Schülerzahlen die eher an Schulfabriken als an Bildungsstätten erinnern.
Die FDP Fraktion ist für die Aufhebung aller Schuleinzugsbereiche, für eine Vielzahl von Schulformen und vor allem für eine dezentrale Schullandschaft in der Altmark.
Nicht die Regulierung durch die Behörde, sondern der Wunsch der Eltern für den Bildungsweg ihrer Kinder muss das entscheidende Kriterium für die Auswahl der Schule sein. Die Eltern müssen frei entscheiden können auf welche Schule ihre Kinder gehen. Diese Entscheidung wird nicht nur durch die Entfernung zur Schule bestimmt, sonder auch vom jeweiligen Ruf der Schule, vom Lernklima, von den Bildungsinhalten und natürlich auch von den unterrichtenden Lehrern.
Die Festlegung von Schuleinzugsbereichen verhindert nicht nur den freien Elternwillen, sondern schließt gleichzeitig den Wettbewerb zwischen den Schulen aus. Wenn einer Schule konstante Schülerzahlen zugeteilt werden, wird der Leistungsanspruch auf Qualität in der schulischen Ausbildung zur Nebensache. Muss aber der Schuldirektor um seine Schüler ringen, kann er nur durch ein hohes Bildungsniveau und zusätzliche Bildungsangebote die Eltern von seiner Schule ü-berzeugen.
Das gerade die PDS gegen die Genehmigung einer neuen Grundschule in Jävenitz und die Schaffung von verschiedenen Schulformen ist, ist in der ideologischen Ausrichtung dieser Partei, hin zu Gleichmacherei, begründet.
Die bei PISA erfolgreichen Länder haben ganz unterschiedliche Schulformen. Sie haben aber fast immer höhere Ausgaben pro Schüler, kleinere Klassen und individuelle Förderungen.
Die FDP Fraktion will, dass der Wettbewerb zwischen den Schulen gefördert wird, um das Bildungsniveau generell zu verbessern. Das funktioniert allerdings nur mit einer vielfältigen Schullandschaft für die die FDP generell eintritt.
Mit freundlichen Grüßen
Lutz Franke