Frage an Lutz Franke von Heinz M. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Franke,
befürworten Sie die CO2-Verpressung in der Altmark? In Ihrem Wahlprogramm habe ich dazu leider keine Aussage gefunden.
Mit freundlichen Grüßen
Heinz Meiowski
Sehr geehrter Herr Heinz Meiowski,
danke für Ihre Frage zu CCS. Ich dachte eigentlich meine ablehnende Haltung zu CCS ist hinlänglich bekannt. Ich stimme mit den Forderungen des Kreistages im Altmarkkreis Salzwedel und mit den Auffassungen des Niedersächsischen Umweltminister Hans-Heinrich Sander und Wirtschaftsminister Jörg Bode, beide FDP, sowie der FDP Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein überein.
Eins ist auf alle Fälle klar. CCS ist kein Wundermittel um unsere globalen Klimaprobleme zu lösen. Denn CCS ist maximal eine CO²-arme, aber keine CO²-freie Technologie. CCS könnte höchstens ein klitzekleines Bausteinchen sein. Also kein Königsweg für den Klimaschutz, sondern maximal eine Übergangslösung zur CO²-armen Erzeugung von Energie aus Kohlekraftwerken. Die Erdgasfelder bei Salzwedel könnten maximal 20 Millionen Tonnen CO² fassen. Der jährliche CO² Ausstoß in Deutschland wird mit 900 Millionen Tonnen angegeben. Weltweit werden jährlich 36 Milliarden Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen.
Wir können unser Klimaproblem nicht aus der Luft unter die Erde verlagern.
Bedingung für den CCS-Einsatz in großem Maßstab muss auch der Nachweis der ökonomischen und ökologischen Tragfähigkeit sein. Wenn bei einem Steinkohlekraftwerk mit CCS-Technologie auf der einen Seite zwar die CO²-Emissionen um 76 Prozent gesengt werden können, auf der anderen Seite sich der Energieaufwand aber um 34 Prozent, hauptsächlich durch Abscheidung und Verflüssigung erhöht, stellt sich die Frage der ökonomischen Sinnhaftigkeit.
Klar ist auch, dass heute noch keiner genau sagen kann wie sich verflüssigtes CO² in einer ehemaligen Erdgaslagerstätte, die sich 3500 Meter unter der Altmark befindet, verhält.
Weitere Informationen:
Rede im Landtag zu CCS 08.10.2010: http://bit.ly/dSVdHJ
PM 15.09. 2010: http://bit.ly/90V83b