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Lucia Schanbacher
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Frage von Felix S. •

Wie stehen Sie zu Stuttgart 21? Reichen 8 Gleise im Tunnelbahnhof für den Deutschlandtakt im intergralen Taktfahrplan? Soll der Kopfbahnhof erhalten bleiben, für mehr Züge nach Stuttgart?

Als Bahnkunde sehe ich mit Sorge auf die Entwicklung in Stuttgart. Zürich baute den Tunnel zusätzlich zum Kopfbahnhof, um das wachsende Zugaufkommen zu bewältigen. In Stuttgart sollen 8 Gleise die 16 Gleise des Kopfbahnhofs ersetzen. Die Anstalt im ZDF hat das Thema gut behandelt: https://www.youtube.com/results?search_query=anstalt+stuttgart+21
Viele sprechen von einem Engpass 21, wo nicht der sinnvolle Fahrplan bestimmt, wie die Infrastruktur ausgebaut wird, sondern die Infrastruktur gibt vor, wie der Fahrplan aussehen muss. Bei einem integralen Taktfahrplan sollen alle Züge gleichzeitig im Bahnhof stehen, so dass in alle Richtungen umgestiegen werden kann. Ist das bei einem Tunnelbahnhof mit nur 8 Gleisen machbar? Bei einer Zunahme des Verkehrsaufkommens würden sich die Fahrgäste auf deutlich weniger Bahnsteigfläche drängeln, im Brandfall sind das besondere Herausforderungen für eine Evakuierung. Braucht Stuttgart nicht den Kopfbahnhof? Kennen Sie http://www.umstieg-21.de ?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Der Bau von Stuttgart 21 ist nach jahrelanger Diskussion durch die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger per Volksentscheid beschlossen worden. Klar ist, dass der Ausbau unserer Bahninfrastruktur auch nach dem Bau des Tiefbahnhofes nicht vorbei ist. Zwar erfüllen wir unsere Ziele für Fahrgastzahlen, Deutschlandtakt etc. bis 2030, doch auch darüber hinaus, muss es für eine erfolgreiche Verkehrswende weiter gehen. Wir müssen klimaneutral werden und zentral für die Verkehrswende ist es, dass die Menschen umsteigen und hierfür bedarf es das entsprechende Angebot.

Neben der von Ihnen skizzierten Variante, sind auch der Ausbau des Nordkreuzes (mit und ohne T-Spange) in der Diskussion. Die Untersuchungen hierzu sind vielversprechend in Anbetracht der Fahrgastzahl, Umsetzungsgeschwindigkeit, Eingriff in Umwelt, Städtebau, aber auch bei den Kosten. Diese Diskussion wird in den nächsten Monaten weiter geführt werden müssen.

Neben dem Ausbau des Bahnknotenpunktes geht es mir als Stadträtin auch um die Weiterentwicklung in unserer Stadtmitte - dem neuen Rosensteinquartier. Das ist zentral für unsere Stadt und die Menschen, die hier verzweifelt nach bezahlbarem Wohnraum suchen. Ein großer Teil der Wohnungen für Stuttgart muss hier entstehen und zwar zeitnah, um der extrem angespannten Situation am Wohnungsmarkt gerecht werden zu können. Diese Verantwortung haben wir den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber - und hier spreche ich als Kommunalpolitikerin. Über alle Fraktionen hinweg ist man sich einig, dass sich der Städte- und Wohnungsbau nicht verzögern darf.

Mit freundlichen Grüßen.

Lucia Schanbacher