Lorenz Weidinger
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Frage von Andreas O. •

Frage an Lorenz Weidinger von Andreas O. bezüglich Umwelt

Ein Hochwasserschutzkonzept für die Mangfall ist im Entstehen.
Dabei soll der Tegernsee als Hochwasserrückhaltebecken fungieren. Dazu sollen in Gmund 2 neue Wehre gebaut werden.
Kennen Sie das Konzept?
Was halten Sie davon?
Wie beurteilen Sie die Umweltverträglichkeit des neu zu bauenden Schlauchwehrs in Gmund?

Antwort von
FREIE WÄHLER

Lieber Andreas,

wir haben deine Fragen wie auch weitere ausgiebig auf unserer Veranstaltung am 22.09.08 in Tegernsee mit dem stellvertr. Landrat und fast allen Anliegerbürgermeistern des Tegernsees erörtert. Die Antworten lassen sich wie folgt zusammenfassen:

1. Das Thema Hochwasserschutz "Mangfall" ist ein sehr heikles Thema und ist mit sehr viel Fingerspitzengefühl zu behandeln. Ein Konzept und dessen Umsetzung kann nur funktionieren, wenn alle Anliegen der einzelnen betroffenen Bürger und dessen Gemeinden gemeinsam einem Abwägungsprozess unterworfen werden.

2. Das Hochwasserschutzkonzept des Wasserwirtschaftamtes Rosenheim liegt bereits seit einigen Jahren vor und das Raumordnungsverfahren wurde am 21.06.2006 abgeschlossen.

3. Das Hochwasserschutzkonzept wirkt auf den ersten Blick als hervorragend ausgearbeitet. Geht man allerdings in die Tiefe sind einige Haken festzustellen. Dies wurde auch dank der Aufmerksamkeit der Bürger und dessen Gemeindevertreter rechtzeitig erkannt und ein umfangreicher Fragenkatalog ausgearbeitet und Anfang 2007 an die Beteiligten versandt. Eine Antwort liegt leider noch nicht vor.

4. Im vorgenannten Abwägungsprozess dürfte eines auch klar werden, dass ein zweites Wehr nahe der Eisenbahnbrücke nicht unbedingt erforderlich ist. Mit Hilfe von beweglichem Hochwasserschutz kann der im Raumordnungsverfahren angesprochene Schutz der oberhalb des Schuhmacherwehrs angrenzenden Liegenschaften erwirkt werden.

5. Auf Grund der Klimaveränderung müssen wir heute jederzeit mit einer Hochwassersituation rechnen, welches in den Ausmaßen höher sein kann, als das bisherige 100 jährige Ereignis. Aus dessen Gründen ist es geboten alles daran zu setzen, dass die Fragen jetzt umfangreich und schnell abgearbeitet werden. Die Personalsituation im Wasserwirtschaftsamt ist entsprechend vom Bayerischen Staat zu verbessern und oder die Antworten werden durch ein geeignetes Dienstleistungsunternehmen erarbeitet.

6. Für die betroffenen Anlieger ist eine Art Pflichtversicherung "Hochwasser" auszuarbeiten, hierbei hat auch der Staat sich finanziell zu beteiligen. Eine Privatversicherung kann eine ausreichende Absicherung nicht leisten.

Viele Grüße
Lorenz Weidinger