Welche Möglichkeiten sehen Sie, Eltern in der Erziehungspartnerschaft mit Kitas stärker in die Pflicht zu nehmen?

Liebe Frau Paus,
Aus mir unerfindlichen Gründen nehmen viele Eltern scheinbar noch immer oft an, Erzieher*innen würden den ganzen Tag spielen und Kaffee trinken. Mit entsprechend hanebüchener Geringschätzung werten sie täglich die Arbeit der i.d.R. unterbezahlten und zugleich katastrophal überforderten Mitarbeiter*innen ab. Aus meiner Sicht ist einer der Gründe darin zu finden, dass es für die meisten Eltern nicht nachvollziehbar ist, wie kräftezehrend die Arbeit mit einer so großen Menge von Kindern ist - insbesondere da viele Eltern ein starkes Defizit in Sachen "Erziehung" demonstrieren. Für die Anmeldung eines Kindes in einer Kita müsste es Voraussetzung sein, die Erzieher*innen über zwei oder drei Tage in ihrem Alltag zu begleiten - und zwar intensiver, als das manchmal während der Eingewöhnungszeit (meist in der Krippe) der Fall ist. Zugleich sehe ich es als notwendig an, dass Kitas Workshops für Eltern gibt, da den meisten sogar die Grundlagen im Verstehen von Kindern fehlt.