Frage an Lisa Paus von Thorsten W. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Paus,
in meinem Bekanntenkreis wurde vor kurzem jemand arbeitslos. Nachdem diese Person zum Arbeitsamt ging und dort alle möglichen Formulare und Fragebögen nach langen warten abgegeben hat, bekam sie einen Termin mit dem persönlichen Berater. Dieser lag ca. 8-9 Wochen nach der Arbeitslosmeldung. Während dieser ganzen Zeit gibt es kein Geld und keinen "Beweis" der Arbeitslosigkeit, so das keine Minderungen gewährt werden (z.B. Sozialticket, Ermäßigung bei der VHS, GEZ Erlass)
Trotzdessen, das die Arbeitslosenzahlen angeblich sinken, dauern die Bearbeitungen immer länger und die Qualität der Arbeitsvermittlung sinkt. Jeder der keinen klar zuweisbaren Beruf wie z.B. Bäcker hat, kann im System nicht erkannt werden u.s.w. .
Wie würden Sie für eine bessere "Bearbeitung" bei Arbeitslosen sorgen und eine optimalere Anpreisung von Angeboten schaffen?
Sehr geehrter Herr Wolter,
Beispiele wie das von Ihnen hier geschilderte erreichen mich leider viel zu oft. Willkür der Fallmanager, schlechte Behördenorganisation und auch Überlastung der oftmals selbst auch nur befristet angestellten Mitarbeiter der Arbeitsagentur sind offenbar an der Tagesordnung.
Eine Beschleunigung der Verfahren kann ich leider per Gesetz auch nicht verordnen, für eine andere Praxis und Organisation braucht es konkrete Regierungsverantwortung. Wir wollen aber auf jeden Fall die Rechte der Arbeitslosen stärken, indem Vorrang hat, dass ihnen das angeboten und vermittelt wird, was sie wünschen. Gelingt dies nicht, soll der der Fallmanager explizit und schriftlich begründen, warum das nicht der Fall ist.
Perspektivisch kann ich mir vorstellen, dass eine ganze Reihe der von Ihnen geschilderten Probleme sich erledigen, wenn durch die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens die Arbeitsagentur sich tatsächlich auf die Vermittlung konzentrieren würde und die Verwaltung von Arbeitslosen entfallen könnte.
Herzliche Grüße
Ihre Lisa Paus