Frage an Lisa Kern von Anna J. bezüglich Verkehr
Vor 14 Tagen gab mir ein Abgeordneter die Nummer des Winterdienstes der Stadtreinigung. Bei der Witterung in den zwei Wochen vor meiner Anfrage an besagten Abgeordnete, fiel mir auf, dass ganz viele Anlieger kaum oder nie Schnee schippen und auch die Radwege nicht frei sind. Es wird oft nur etappenweise geräumt und dann wieder nicht. Man muss dann leider schieben. Die Straße ist keine Alternative wegen des Schneematsches, fährt man dort als Radfahrer vorsichtig, hupen die Autofahrer und fahren ohne Einhaltung des seit Frühjahr geltenden Mindestabstandes an einem vorbei.
Da die Radwege in meinem Umfeld in besagten zwei Wochen nicht frei waren, sondern größtenteils vereist oder mit Schneehaufen, wandte ich mich an den Winterdienst.
Antwort: man habe zu wenige Personal, sehe keine Veranlassung meiner Beschwerde nachzugehen, sogar der Räumdienst der Stadtreinigung würde den geräumten Schnee
auf den Radwegen lagern: dann müssen die Radfahrer halt schieben.
Personalmangel kann ich nachvollziehen, finde es aber nicht richtig, dass Radfahrer von einer Stadt, die sich gerne auf die Fahnen schreibt, radfahrfreundlichste Stadt zu werden, so stiefmütterlich um deren Sicherheit im Winter kümmern.
Radfahrer sind verpflichtet, auf der richtigen Seite der Radwege zu fahren, bedeutet dann: auf Eis und Schnee zu fahren und sich im üngünstigsten Fall die Knochen zu brechen. Gleiches Problem im Herbst, wenn Anlieger die Blätter auf die Radwege fegen.
Bitte teilen Sie mir mit, was DIE GRÜNEN fortan für die Sichereit der Radfahrer und die Befahrbarkeit der Radwege im Herbst und Winter (der eventuell nochmal
zurückkommt) tun werden? So wie es vor zwei Wochen war, kann es nicht bleiben!
Ich fände es auch sinnvoll, neue Radwege mit ebenen Fahrbelag wie auf Straßen zu bauen? Ohne unterbrochene Steine, da kommt man sonst in den Rillen dazwischen leicht bei Glätte und Nässe ins Schlittern.
Sehr geehrte Frau Jung,
haben Sie vielen Dank für Ihre Beschwerde. Hinweise wie Ihre helfen ungemein, Hamburg fahrradfreundlicher zu machen.
Zuständig für die Räumung ist die Stadtreinigung. Wir sind bereits im regen Austausch mit der Stadtreinigung, um bei der Räumung von Radverkehrsinfrastruktur die gleiche Bedeutung wie der Räumung der Autostraßen zu erreichen, teils auch höher. Dies wird aber einzelfallabhängig bleiben müssen. Straßen müssen in ihrer Funktion als Rettungswege immer höchste Priorität haben, jedoch muss der Radverkehr Priorität ggü. vollständiger, also beispielsweise mehrspuriger, Räumung der Straße haben.
Wir haben die Ressourcen der Stadtreinigung bereits aufgestockt, ausreichend kann so eine Aufstockung in Zeiten klammer Kassen jedoch nie sein.
Der Senat und die Bürgerschaft sind bereits daran, dieses Anliegen voranzutreiben.
Der Belag von Hochbordradwegen ist oft in schlechtem Zustand und die Fläche zu schmal. Daher arbeiten wir daran, mehr Radverkehr auf die Fahrbahn zu verlegen und dort, wo die Verkehrssicherheit für Hochbordradwege spricht, diese verkehrssicher und komfortabel auszugestalten. Hierbei muss die Oberfläche gut befahrbar sein, gleichzeitig muss sich der Radweg farblich von der Umgebung abheben, damit er nicht als Parkfläche von Autos missbraucht wird und auch Fußgänger*innen ihn selbst bei schlechter Witterung gut erkennen können.
Anfang dieses Jahres startete ein Pilotprojekt zu roten Radwegen: Statt rotem Belag wird hier roter Teer genutzt, dies verbessert den Fahrkomfort. Wenn das Pilotprojekt gute Ergebnisse hervorbringt, wird dieser Teer Standard.
Sollten Ihnen andere Hindernisse auf dem Weg Hamburgs zur Fahrradstadt auffallen, melden Sie sich gerne wieder bei uns.