Frage an Lisa Kern von Claudia L.
Guten Tag Frau Kern,
es geht um das Thema „Öffnung der Alten Süderelbe“. Dazu habe ich folgende Fragen:
• Wie wird sich nach der 9. Elbvertiefung unter Berücksichtigung des steigenden Meeresspiegels und der Zunahme von Extremwetterlagen der zu erwartende Hochwasserstand im Bereich der Alten Süderelbe entwickeln?
• Wie wollen Sie sicherstellen, dass ein 65 Meter breites Sperrwerk durchgehend funktionsfähig ist (siehe Havarie Este-Sperrwerk 2011/2019)
• Wie stellen Sie den Hochwasserschutz an den derzeitig vorhandenen alten Deichen sicher, die häufig unter Denkmalschutz stehen
Deich entlang des nördlichen Ufers der Alten Süderelbe in Finkenwerder (Osterfelddeich, Finkenwerder Süderdeich, Westerdeich)
Deich entlang des Moorburger Elbdeiches (Moorburg), Hohenwischer Str. (Francop), Vierzigstücken (Francop, Neuenfelde), Hasselwerder Str. (Neuenfelde)
• Wie stellen Sie den Hochwasserschutz im Bereich Rosengarten, Neuenfelder Außendeich, Neuenfelder Fährdeich (Neuenfelde) sicher?
• Wird der Hochwasserschutz in diesem Bereich durch ein weiteres Sperrwerk im östlichen Bereich des Verbindungsgewässers sichergestellt?
Wenn ja, welche zusätzlichen Kosten entstehen für dieses Sperrwerk?
Welche zusätzlichen Unterhaltungskosten entstehen für das Verbindungsgewässer?
Wer trägt die Kosten für die Unterhaltung des Verbindungsgewässers?
Ich danke Ihnen für eine eigene und nicht standardisierte Antwort
Claudia Luth
Sehr geehrte Frau Luth,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Viele der von Ihnen erwähnten Aspekte und Fragen zur Wiederanbindung der Alten Süderelbe sind richtig und wichtig. Genau aus diesem Grund halte ich es für sinnvoll, in eine vertiefende Prüfung dieser Belange - wie z.B. der Kosten und Häufigkeit von Unterhaltungsbaggerungen, mögliche Auswirkungen auf Grundstücke oder die Veränderung von Flora und Fauna - einzusteigen. Zu dieser Prüfung gehört im Übrigen auch eine Betrachtung, welche Wirksamkeit die Maßnahme entfalten könnte, wenn ein verringerter Tidenhub in die Alte Süderelbe eingelassen werden würde. Konkret möchte ich mich zu der Frage der Aufwertung von Naturräumen äußern. Aus meiner Sicht kann die Wiederanbindung der Alten Süderelbe durchaus als eine naturschutzfachliche Aufwertung verstanden werden. Diese Position nehmen ja auch die Gutachter der Machbarkeitsstudie ein, darunter das renommierte Büro BioConsult. Wir haben entlang der Unterelbe nur noch sehr wenige tidebeeinflusste Lebensräume (v.a. den FFH-Lebensraumtyp 1130 Ästuarien). Diese Lebensräume zu schaffen, ist eine grundsätzlich wichtige Aufgabe.
Mit freundlichen Grüßen
Lisa Kern