Was tun sie gegen das Ausbringen von Glyphosat und was machen die Grünen gegen die riesigen Plastikanansammlungen im Meer die bereits bestehen und für die wir auch verantwortlich sind.
Sehr geehrte Frau M.,
wie schön, eine Frage aus einem so weit entfernten Wahlkreis zu erhalten! Die Themen des Umwelt- und Naturschutzes liegen uns Grünen und auch mir naturgemäß sehr am Herzen, daher will ich Ihnen gern ausführlich antworten.
Weniger Pestizide dienen nicht nur der menschlichen Gesundheit, sondern sind auch der wichtigste Hebel, um den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen. Wir Grüne wollen den Ausstieg aus der Pestizidabhängigkeit unserer Landwirtschaft schnell und machbar gestalten: durch eine systematische Pestizidreduktionsstrategie, ein Sofortverbot für besonders umwelttoxische Wirkstoffe und das immer noch häufig eingesetzte Pestizid Glyphosat. Um den Einsatz von Pestiziden insgesamt zu reduzieren, wollen wir eine Pestizidabgabe einführen. Damit Artenschutz wirklich wirksam ist und unser Trinkwasser geschützt wird, wollen wir die Ausbringung von Pestiziden in Naturschutzgebieten und Trinkwasserschutzgebieten untersagen und ein flächendeckendes Pestizidmonitoring einführen.
Zur zweiten Frage: Unsere Meere befinden sich in einem katastrophalen Zustand, was leider direkt auch damit zusammenhängt, dass der Plastikmüll stetig zunimmt. Der Mehrweganteil bei Getränken sinkt seit Jahren, Einwegbecher werden nur für wenige Minuten genutzt, bevor sie zu Müll werden.
Um der Plastikmüllflut Einhalt zu gebieten müssen wir also sowohl Plastikmüll insgesamt reduzieren, als auch verhindern, dass der Müll in die Meere gelangt. Wir wollen daher ein international verbindliches Abkommen zum Stopp der Plastikvermüllung unserer Meere auf den Weg bringen sowie ein Sofortprogramm mit ehrgeizigen Müllvermeidungszielen auflegen. Unser Ziel ist Zero Waste. Es soll kein Müll mehr verursacht und die Ressourcenverschwendung gestoppt werden. Das ist ein ehrgeiziges Ziel und es kann nur gelingen, wenn Hersteller*innen und Müllverursachende stärker in die Verantwortung genommen werden und das Konzept der Kreislaufwirtschaft ganzheitlich bei Design, Herstellung, Nutzung und Entsorgung von Produkten berücksichtigt wird.
Um einige konkrete Beispiele zu nennen, was sich schnell verändern kann: Unerwünschte, oft sogar noch in Plastikfolie eingepackte Werbung, gehört nicht in unsere Briefkästen. Wir werden das komplizierte Pfandsystem entwirren. Jede Flasche soll in jeden Pfandautomaten passen, den To- go-Mehrwegbecher machen wir bis 2025 zum Standard.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen beantworten und würde mich freuen, wenn wir gemeinsam daran arbeiten, dass diese Ziele schnellstmöglich erreicht werden können.
Mit freundlichen Grüßen,
Linda Heitmann