Werden Sie sich im Rahmen der Bereinigungssitzung für die Postcovid, ME/CFS und PostVac Betroffenen einsetzen und nicht zulassen, dass die finanziellen Mittel für den Coronatopf gestrichen werden?
Sehr geehrte Frau Werner,
können Sie sich bitte für die Postcovid, ME/CFS und PostVac Erkrankten einsetzen?
Die finanziellen Mittel für den Coronatopf dürfen nicht wie von Herrn Lindner angekündigt, gestrichen werden. Das Geld wird dringend für die Forschung, Weiterbildung der Ärzte, Gutachter und Infrastrukturausbau zur Betreuung der oben aufgeführten Patientengruppe benötigt. Es ist eine humanitäre Katastrophe und eine Tragödie, das diese Menschen keine Anlaufstellen, adäquate Versorgung oder Therapiemöglichkeiten erhalten. Wirtschaftlich untragbar, junge Menschen die nicht mehr am Arbeitsleben teilnehmen können und sehr bald, wenn das Krankengeld ausläuft, in Frührente gehen.
Diese Erkrankung ist eine direkte Folge der Pandemie.
Ich fordere Sie auf, 500 Millionen Euro für 5 Jahre für die Versorgung und die Forschung und den Aufbau von Kompetenzzentren, vor der Löschung des Kredits zur Bekämpfung der Pandemie Folgen bereitzustellen.
Vielen Dank für Ihre Frage und Ihr Engagement für die Belange der betroffenen Menschen von Postcovid, ME/CFS und PostVac. Die Situation dieser Patientengruppe ist in der Tat besorgniserregend und ich teile Ihre Ansicht, dass eine ausreichende finanzielle Unterstützung und Forschung in diesem Bereich dringend notwendig sind.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Forschung zum Themenbereich Long-/Post-Covid und ME/CFS durch gezielte Projekte. Inhaltlich umfasst die Förderung eine große Bandbreite: von der Erforschung der Krankheitsmechanismen über die Diagnostik und Therapieentwicklung bis hin zur Versorgungsforschung.
Das BMBF hat bisher sechs Förderaktivitäten im Bereich Long-/Post-Covid und ME/CFS gestartet, mit einem aktuellen Fördervolumen von bis zu 59,5 Millionen Euro. Zusammen mit dem Projekt zur Erforschung der immunologischen Pathomechanismen des postinfektiösen Chronischen Fatigue Syndroms (ME/CFS) ergibt sich eine Gesamtsumme von 61,7 Millionen Euro. Das Bundesgesundheitsministerium unterstützt zudem Projekte der versorgungsnahen Forschung mit bis zu 81 Millionen Euro für den Zeitraum von 2024 bis 2028.
Der Haushaltsausschuss hat im Mai 52 Millionen Euro für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long-Covid freigegeben, nachdem der Bundesgesundheitsminister ein Konzept vorgelegt hatte, das einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt und die Versorgung, Forschung und Information verbessert. Dafür hatten wir uns als SPD-Fraktion in den Haushaltsverhandlungen stark eingesetzt.
Natürlich ist so eine Langzeitperspektive für die Betroffenen von Long-/Post-Covid, ME/CFS und PostVac angesichts des Leidensdrucks nur ein schwacher Trost. Deshalb müssen wir als Politiker:innen auch für gesellschaftliche Akzeptanz eintreten und die nötigen Mittel und Ressourcen bestmöglich bereitstellen.
Weitere Fragen an Lena Werner
Ich gehöre keiner politischen Strömung innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion an.
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m Zuge dessen hilft der Bund den Krankenhäusern ihre Zahlungsfähigkeit zu verbessern. Damit wird eine Krankenhausinsolvenzwelle im Jahr 2024 vermieden.
Die Umsatzsteuersenkung gilt erst ab 2023, weil eine rückwirkende Anwendung zu großen bürokratischen Schwierigkeiten geführt hätte: Die Lieferanten der PV-Anlagen müssten ihre Rechnungen, die bisher mit Umsatzsteuer ausgewiesen waren, korrigieren und neu ausstellen. Aus Sicht der Ampel-Parteien würden die Vorteile einer rückwirkenden Anwendung diesen großen bürokratischen Aufwand nicht rechtfertigen.