Soll Europa als Konzept weitergeführt werden, oder sollten wir die Grenzen schließen und das Schengen- sowie das Dublin-Abkommen ignorieren?

Vielen Dank für die Frage zu Europas Zukunft. Für mich als SPD-Kandidatin ist die Antwort klar: Europa ist nicht nur ein Konzept, sondern eine Erfolgsgeschichte, die wir weiterentwickeln und stärken müssen.
Offene Grenzen, wie sie das Schengen-Abkommen ermöglicht, sind ein Symbol für Frieden, Freiheit und wirtschaftlichen Wohlstand. Sie erleichtern nicht nur den Alltag von Millionen Menschen, sondern sind auch ein Grundpfeiler unseres gemeinsamen Europas. Das Dublin-Abkommen wiederum regelt die Verantwortung für Asylverfahren, auch wenn es dringend reformiert werden muss, um gerechter und solidarischer zu funktionieren.
Grenzen zu schließen und europäische Abkommen zu ignorieren ist keine Lösung. Im Gegenteil: Nationale Alleingänge schwächen uns politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Die großen Herausforderungen unserer Zeit – Migration, Klimakrise, Sicherheitspolitik – lassen sich nicht im Alleingang lösen. Wir brauchen ein starkes Europa, das auf Solidarität, Kooperation und gemeinsamen Werten basiert.
Natürlich gibt es Verbesserungsbedarf:
- Eine faire Asylpolitik: das Dublin Abkommen sollte reformiert werden, um die Verantwortung besser und gerechter zu verteilen.
- Bessere Grenzsicherung: Europa braucht ein gemeinsames, humanes Konzept für den Schutz seiner Außengrenzen.
- Stärkere Demokratie: Entscheidungen in der EU müssen transparenter und bürgernäher werden.
Für mich ist klar: Europa bedeutet nicht weniger Souveränität, sondern mehr Gestaltungskraft.
Freundliche Grüße, Lena Voigt