Frage an Lena Strothmann von Robert S. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Strothmann,
in Ihrer Antwort auf die Fragen von Herrn Steingrube geben Sie die demografische Entwicklung und die Wiedervereinigung als Faktoren dafür an, daß man selbst privat vorsorgen soll. Hier meine Fragen.
1. Warum sprechen Sie in der Vergangenheitsform ("diente jahrzehntelang erfolgreich ") von der Gesetzlichen Rente?
2. Warum wird nicht der Abbau von Sozialversicherten Arbeitsplätzen, die 1Euro Jobs, Arbeitslosoigkeit nach der Schule oder Lehre und das Lohndumping als Argument benutzt um für die Privatvorsorge zu werben? Spielen diese Faktoren keine Rolle? Schließlich kommt ja auch desshalb wesentlich weniger ins "Staatssäckel".
3. Nicht jeder der das Recht auf eine Riester Förderung hat kann sich diese leisten. Trotzdem muß JEDER der Steuern bezahlt diese mitfördern. Beispiel: Die Kassiererin an der Kasse verdient sehr wenig und kann sich desshalb keine private (Riester) Rente leisten, finanziert aber über Ihre Steuerlichen abgaben dem Chef seine Privatrente? Jedes Jahr haben die Bürger dieses Landes weniger im Geldbeutel durch z.B. das kürzen der Pendlerpauschale, erhöhung der Mehrwetsteuer, massiver Anstieg der Nebenksten (Strom, Heizung), gererelle Preissteigerungen usw. usw. Wo bleibt hier das Solidarpitätsprinzip?
3. Warum muß der private Vorsorgebereich ausgebaut werden, wenn z.B. in der USA Rentenfonds platzen, die Verwaltungskosten höher sind, man abhängig ist von dem Spiel der Börse, es sich viele Leute schlich nicht leisten können usw.
4. Wie geht es weiter? Wird die Staatliche Rente bis zur unkenntlichkeit verstümmelt, damit die Leute Privat vorsorgen? Davon profitieren doch in erster Linie Banker, Börsianer, Versicherungsleute und Berater.
5. Noch einmal: Was halten Sie vom Springerkonzern, der die umlagefinanzierte Rente in der Öffentlichkeit mies macht, wobei er hinten herum deals mit Finanzdienstleitsern am laufen hat, die er mit Werbung und auch mit Redaktionellen!! beiträgen unterstützt?
Vielen Dank
MfG R. Schuber
Sehr geehrter Herr Schubert,
die Zusammenhänge um die Reform der Sozialsysteme sind in der Tat sehr komplex. Umso mehr – auch wenn ich nicht all Ihre Punkte teile - steht fest, dass Reformen unausweichlich sind und dass im Bereich der Rentenversicherung die private Vorsorge ausgebaut werden muss. In vielen Gesprächen mit jungen Menschen wurde mir gesagt, dass die jüngere Generation dies durchaus auch akzeptiert und sich darauf einstellen wird. Die steigende Zahl der Riester-Abschlüsse bestätigt dies.
Mit freundlichen Grüßen
Lena Strothmann MdB
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