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Lena Strothmann
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Frage von Martin S. •

Frage an Lena Strothmann von Martin S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau

Bezüglich der Bundestagswahl habe ich eine Frage.
Ich bin Mitinhaber eine Praxis für Strahlentherapie, dh. wir sind 32 Mitarbeiter und behandeln ganz überwiegend Patienten mit Tumoren. Es sind ganz überwiegend Patienten die gesetzlich krankenversichert sind, sogenannte IGEL Leistungen haben wir nicht, (sei es weil es die Patienten nicht bezahlen könnten oder weil der Nutzen dieser Leistungen fraglich ist).
Nun haben wir das Problem das die Erstattungen der Krankenkassen seit 2008 überwiegend nicht gestiegen sind, zum Teil sogar gesunken sind und wenn dann um weniger als 1 % angehoben wurden. Demgegenüber bekamen die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst eine tarifliche Gehaltserhöhung von jährlich über 2% bis 3%, auch die Nebenkosten sind über 2-3% jährlich gestiegen. Die Reinvestition/ Ersatzbeschaffung in die teuren Strahlentherapiegeräte (in Millionenhöhe) ist im Verlauf auch nicht billiger geworden sondern wird von Mal zu Mal teurer, auch wegen der Weiterentwicklung.
Da der Gewinn einer Strahlentherapiepraxis schon in 2008 nicht so hoch war das man diese Steigerungen daraus begleichen könnte (und ich eine entsprechende Einkommensminderung hinnehmen müsste) erfolgt der Ausgleich der Steigerungen letztendlich doch über eine Verschlechterung der Leistungen für die Tumorpatienten. Sei es das mehr Patienten in kürzerer Zeit behandelt werden, und die Mitarbeiter die Preissteigerungen bei gleicher Erstattung durch Mehrarbeit oder Verzicht auf Lohnerhöhung auffangen müssen.

Meine Frage daher:
1.Wird Ihre Partei oder Sie diese Verschlechterung der Gesundheitsleistungen als Preis für die Einsparungen im Gesundheitssystem als gewollt vertreten.
2. Sehen Sie einen Ansatz wie diesem Problem das nicht mal ein Inflationsausgleich /Ausgleich der Lohnerhöhungen erfolgt, geändert werden soll.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Sure,

wir wollen, dass auch in Zukunft jeder in Deutschland eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe medizinische Versorgung erhält. Aber allen muss klar sein, dass der medizinische Fortschritt und die größer werdende Anzahl an älteren Menschen in unserem Land die Gesundheitskosten immer weiter ansteigen lassen. Alle Beteiligten am Gesundheitssystem müssen an den Kosten beteiligt werden, sei es beispielsweise über Zuzahlungen oder über Festbeträge bei Arzneimitteln.

Wir haben dennoch die Finanzierung der Krankenhäuser verbessert, den Arzneimittelmarkt im Interesse der Patienten besser organisiert und mit dem Versorgungsstrukturgesetz wichtige Anreize für die Attraktivität des Arztberufes im ländlichen Raum erhöht. Wenn es in Ihrem Bereich Verbesserungsbedarf geben sollte, werden wir sicherlich darüber diskutieren und – wie zuletzt am Beispiel der Krankenhäuser - entsprechend reagieren.

Insgesamt jedoch stehen die Ärzte in Deutschland im Vergleich zu anderen Berufsgruppen wirtschaftlich gut dar. Die Höhe der Gesamtvergütung für die Vertragsärzte wird in den Regionen von den Kassenärztlichen Vereinigungen und den Verbänden der Krankenkassen vereinbart. Es war ausdrücklicher Wunsch der Ärzte, die Vergütungsvereinbarungen zu regionalisieren. Dies haben wir mit dem GKV-Versorgungsstrukturgesetz umgesetzt. Damit liegt die Beseitigung der Konvergenz nun in den Händen der Selbstverwaltungspartner.

Mit freundlichen Grüßen

Lena Strothmann