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Leif Schrader
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Frage von René M. •

Frage an Leif Schrader von René M. bezüglich Kultur

Leitprojekt Kultur:
Mit besonderen Marketingmaßnahmen soll die Kultur als fünfte Säule im Konzept "Wachsende Stadt" für weltweite Aufmersamkeit sorgen. Was stellen Sie sich persönlich unter Hamburger Kulturleben vor? Welche konkreten Vermarktungsideen für Kulturprojekte würden Sie umgehend verwirklichen wollen?

Hamburger Elbphilharmonie:
Prestigobjekt mit ungeklärter Finanzierung oder zukunftiges Aushängeschild?
Wie können Sie helfen, wenn engagierte Theatergruppen, die für wenig Geld viel Theater insbesondere für Kinder und Jugendliche veranstalten und nach der Vorstellung mit dem sprichwörtlichen Hut in der Hand die Gagen der Schauspieler einsammeln?

Wie wichtig ist Ihnen Kultur in Ihrem Leben? Wann waren Sie das letzte Mal im Theater, einer Ausstellung? Welches Kulturprojekt hat Sie begeistert? Was glauben Sie, steht beispielhaft für Hamburgs Kultur?

Vielen Dank für die Antworten
Ihr René Meyer-Brede

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Meyer-Brede,

Die FDP setzt auf die Förderung privaten Kulturengagements. Die Mittel der Geschichtswerkstätten konnten z. B. nur durch Intervention der FDP während unserer Regierungsbeteiligung für 2004 bei 400.000 gesichert werden. Liberale setzen auch weiterhin im Kulturbereich auf Privatisierung. Die Neustrukturierung der Kulturfinanzierung, insbesondere Förderung des Sponsorings, Stärkung der Stiftungen, die Förderung privater Theater und die Aufstellung von Mehrjahresprogrammen, um Spielstätten zu modernisieren und die Angebotsvielfalt auszuweiten, bleiben unsere wesentliche Ziele.
Liberale Kulturpolitik hat die Aufgabe, Initiative Eigenständigkeit und Wettbewerb für künstlerische Aktivitäten zu fördern. Wir meinen: Kultur fördert den Tourismus, den Wirtschaftsstandort Hamburg und schafft somit Arbeitsplätze. Die kulturelle Entwicklung unserer Stadt lebt von der Kreativität der Künstler, der Akzeptanz der Kultureinrichtungen durch die Hamburger und die auswärtigen Gäste und von der Initiative unserer Bürger als Mäzene und Sponsoren. Hamburg steht im direkten Metropolenwettbewerb mit Berlin und muss seine Stärken im Kulturbereich herausstellen und neue Schwerpunkte entwickeln. Ohne deutlich stärkeres Engagement z. B. in den Bereichen der Fotografie und der neuen Musik kann dieser Wettbewerb nicht erfolgreich bestritten werden.

Zudem setzen wir uns für die Ermutigung privater Finanzierung für kulturelle Veranstaltungen, z.B. durch die Schaffung einer zentralen Ansprechstelle in der Kulturbehörde, die den Kontakt zwischen privaten Geldgebern und den Künstlern vermittelt, ein. Durch Bereitstellung von brachliegenden Räumen zur Ausweitung des Übungs- und Spielstättenangebots für junge Musiker, Theaterinitiativen und bildende Künstler wollen wir Kultur auch im Kleinen noch weiter fördern. Schließlich will die FDP mehr Festspielwochen für Hamburg, besonders unter Einbeziehung seines prägenden Stadtbildes mit Fleeten und Kanälen.

Die Elbphilharmonie ist ohne Frage ein wichtiges Aushängeschild für Hamburg und seinen neuen Stadtteil Hafencity. Mit Blick auf die Finanzierung hätte ich mir im Sinne einer Public Private Partnership eine stärkere Einbindung privater Geldgeber von Anfang an gewünscht, um die von der Stadt aufzuwendenden Kosten zu minimieren. Die großzügige Zuwendung des Ehepaares Greves hilft hier zum Glück.

Kutur ist in meinem Privatleben sehr wichtig, zugegeben eher Musik und Theater als bildende Kunst. Musik mache ich auch selbst. Meine letzter Kulturbesuch: Eröffnung des Schmidt-Theaters, davor: Anbruch 05, Kampnagel.

Besonders nachhaltig hat mich vor einigen Jahren das Kulturprojekt "Passagiere" begeistert, ein interaktives Theaterstück, das in mehreren Stockwerken eines mittlerweile abgerissenen Verwaltungsgebäudes auf der Kehrwiederspitze spielte. Das Publikum durchwanderte die Spielorte und stellte zugleich die Passagiere eines Auswandererschiffes dar.

Für beispielhaft in Hamburgs Kulturleben halte ich die ausgeprägte Kleinkunstszene.

Freundliche Grüße,
Ihr Leif Schrader