Frage an Lea Heidbreder von moritz w. bezüglich Sport, Freizeit und Tourismus
Sehr geehrte Frau Heidbreder
Fahrradfahren ist nicht gleich Fahrradfahren, es ist genauso vielseitig wie der Ballsport. Wie viele Fußball-, Handball-, Basketball-, Tennis-Plätze usw. haben wir? Die Mountainbiker-Gemeinde wächst stetig und es ist jetzt an der Zeit zu reagieren. Es kann nicht sein, dass man von Landau nach Stromberg im Hunsrück fahren muss (125km, ca. 1,5h Fahrzeit mit dem PKW), um eine legale Abfahrtsstrecke mit angelegten Kurven und Sprungschanzen zu befahren. Ein Verbot des Fahrens auf schmalen Waldwegen ist hier keine Lösung, es verschärft lediglich das Problem des illegalen Trailbaus zusätzlich. Wir würden uns wünschen, dass Landau mit gutem Beispiel vorangeht, um hier und jetzt Lösungen zu finden. Wir wollen nicht, dass wir und auch unsere Kinder in die illegalität gedrängt werden, um ihren wunderschönen, naturverbundenen Sport auszuüben. Ein Trail-Center mit einfachem Flowtrail für alle Könnensstufen, Downhill-Strecke für Fortgeschrittene und Skills-Park für gezieltes Training im Landauer Stadtwald wäre für den Sport und auch für eine ordentliche Jugendarbeit von Nöten. An Freiwilligen, die das umsetzen und pflegen würden, mangelt es nicht!
Wir, die Pfalzbiker e.V., würden gerne für unsere 500 Mitglieder wissen, wie Sie und Ihre Partei sich zu dem Thema Mountainbike-Sport im Pfälzerwald positionieren.
1. Ist Ihrer Auffassung nach das Befahren von schmalen Wegen grundsätzlich verboten oder sehen Sie sich eher bei gegenseitiger Rücksichtnahme aller Waldbesucher?
2. Könnten Sie sich vorstellen, eine legale Lösung voranzutreiben und als Schirmherr zu fungieren?
3. Wo sehen Sie den Mountainbike-Sport in 5 Jahren?
Vielen Dank,
die Pfalzbiker i. A. Moritz Wienholt
Pfalzbiker e.V.
Kleiner Sand 4
76829 Landau
Vielen Dank für Ihre Anfrage.
Wie Sie schreiben, stehen wir bei der Radmobilität vor der
Herausforderung ganz unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden,
je nachdem ob man sich dem Thema aus der Perspektive von Freizeit &
Tourismus oder aus Perspektive der Alltagswege nähert. Durch die
Tourismusbrille betrachtet, bietet gerade der Pfälzerwald viele
Möglichkeiten für Outdooraktivitäten und Naturerlebnisse direkt vor der
eigenen Haustür. Naturerlebnis und Naturerhalt sollten dabei immer Hand
in Hand gehen. Bei der Realisierung von Mountainbike-Strecken halte ich
es deshalb für wichtig, die verschiedenen Interessen von Natur, Sport
und Freizeit von Anfang an in den Blick zu nehmen und miteinander abzuwägen.
Wenn sich Wanderer und Mountainbiker im Wald begegnen, wird es in vielen
Einzelfällen mit der gegenseitigen Rücksichtsnahme kein Problem sein.
Aber beim Mountainbiken geht es ja durchaus auch darum Spaß und
Herausforderungen in der Gruppe zu erleben und getrennte Wege können
Stress rausnehmen. Explizit ausgewiesene Mountainbike-Strecken haben den
Vorteil, dass sie Konflikte mit anderen Waldbesucher:innen reduzieren.
Das zeigen auch Erfahrungen aus anderen Regionen. Deshalb wäre ich
grundsätzlich offen dafür, auch bei uns in der Region passende Gebiete
dafür zu finden.
Gerne können wir uns zu dem Thema mit dem Tourismus-Büro in Landau bzw.
der Pfalz-Touristik zusammensetzen und Ideen für die Region und
Umsetzungsmöglichkeiten besprechen.