Frage an Laurenz Meyer von Michael B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Meyer!
Wie kann es angehen, dass Sie im Bundestag sitzen, obwohl Sie doch bei der Bundestagswahl nicht die Mehrheit der Stimmen in Ihrem Wahlkreis erhielten?
Ist das Demokratie oder eher Parteipolitik?
Vielen Dank für Ihre zeitnahe Antwort!
Sehr geehrter Herr Braun,
vielen Dank für Ihre Email, mit der Sie sich über abgeordnetenwatch an mich wenden.
Das Wahlsystem in Deutschland beruht auf der personalisierten Verhältniswahl. Jeder Wähler hat zwei Stimmen zur Verfügung wobei mit der Erststimme der Direktkandidat eines Wahlkreises gewählt wird und mit der Zweitstimme die Partei.
Listenkandidaten sind diejenigen Wahlbewerber, die auf der Landesliste ihrer Partei geführt sind. Abhängig von der Anzahl der Zweitstimmen und abhängig von der Zahl der direkt errungenen Mandate wird nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren errechnet, wie viele der Listenkandidaten einer Partei in den Bundestag einziehen.
Zusätzlich hierzu kann es noch sogenannte Überhangmandate geben. Diese ergeben sich dann, wenn eine Partei in einem Bundesland mehr Direktmandate erhält als ihr aufgrund der proportionalen Verrechnung der Zweitstimmen zustehen. Die vorher festgelegte Zahl der Bundestagssitze erhöht sich dann um diese jeweils erzielten Überhangmandate.
Mit freundlichen Grüßen
Laurenz Meyer