Frage an Laurenz Meyer von Mario K. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Meyer,
hohe Energiepreise sind für die gesamte Bevölkerung ein Thema. Zu der Frage "Koppelung des Gaspreises an den Ölpreis" habe ich diverse Anfragen -auch bei Versorgungsunternehmen- gestellt, eine Antwort bislang jedoch nicht erhalten. Vielleicht können Sie sich als Energieexperte einmal mit folgendem Sachverhalt befassen:
Bekanntlich ist der (inzwischen sehr hohe) Gaspreis an den Ölpreis gekoppelt. Diese Regelung ist jedoch nicht naturgegeben, sondern
-soweit ich weiss- eine Vereinbarung der Energieunternehmen aus früheren Jahren. Diese Vereinbarung ist jedoch unter anderen Vorzeichen und aus Gründen, die heute nicht mehr vorliegen, zustande gekommen. M. E. greift die damalige "Automatik" argumentativ nicht mehr. Wäre es nicht im Interesse der Verbraucher, wenn die CDU sich für die Abschaffung dieser alten, überholten Regelung einsetzen würde?
Mit freundlichem Gruß
Mario Kleditzsch
Sehr geehrter Herr Kleditzsch,
zu Ihrer Anfrage nach der gesetzlichen Grundlage für die Ölpreisregelung nehme ich wie folgt Stellung:
Die Ölpreisbindung ist, wie Sie zutreffend schreiben, nicht gesetzlich verankert, sondern eine internationale brancheninterne Vereinbarung zwischen ausländischen Produzenten und deutschen Importeuren. Es setzt sich fort über alle Versorgungsstufen vom Produzenten über die Importeure, Ferngasgesellschaften bis zu den Endverbrauchern.
Eingeführt wurde die Ölpreisbindung in den 60er Jahren und diente zunächst der Sicherung von Investitionen im Bereich der Förderung und Leitung von Erdgas. Weil für die Gewinnung und den Transport von Erdgas große Investitionen notwendig waren, schlossen die Produzenten mit den deutschen Importeuren langjährige Verträge ab, die auch zur Sicherung der Investitionsfinanzierung herangezogen werden.
Erdgas substituiert Rohöl, bestes Beispiel ist der gesamte Heizbereich. Eine Preisbindung der beiden machte und macht daher auch weiterhin durchaus Sinn, auch wenn wir an die Abhängigkeit von unseren Erdgaslieferanten denken.
Mit freundlichen Grüßen
Laurenz Meyer
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