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Lars Klingbeil
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Frage von Henry W. •

Warum wurde der Genesenenstatus - im Gegensatz zu anderen Ländern - herabgesetzt? Und warum so schlecht kommuniziert? Das verunsichert und irritiert auch die Gut- und Impfwilligen (wie mich ...).

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr W., 

vielen Dank für Ihre Frage. 

Die Bundesregierung beobachtet die aktuellen wissenschaftlichen Entwicklungen und passt ggf. daraufhin ihre politischen Entscheidungen an. Sie folgt demnach konsequent wissenschaftlichen Empfehlungen und Erkenntnissen. Dieses Vorgehen führte auch zur Verkürzung des Genesenenstatus von 180 auf 90 Tage. 

Aufgrund einer jüngst veränderten wissenschaftlichen Erkenntnislage im Zusammenhang mit dem Auftreten der Omikron-Welle ist die Bundesregierung mit der Bitte einer Änderung der COVID-19-SchAusnahmeVO an den Deutschen Bundestag und den Bundesrat herangetreten, die die Verordnung entsprechend geändert haben. 

Die durch das Robert-Koch-Institut ausgeführten wissenschaftlichen Erkenntnisse legen nahe, dass ein tatsächlich hinreichender Immunschutz bei Genesenen nach etwa 90 Tagen nicht mehr gegeben ist. Eine durchgemachte Infektion mit der Delta-Variante des Coronavirus schützt nicht ausreichend gegen die sich seit Dezember ausbreitende Omikron-Variante. Demnach mussten mit Blick auf die sich derzeit weiter aufbauende Omikron-Welle und die potenzielle Gefahr für die Bevölkerung – insbesondere auch mit Blick auf die kritische Infrastruktur – diese neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeitnah Berücksichtigung im Regierungshandeln finden. 

Für Personen mit Genesenennachweis gilt, dass sie für einen vollständigen Impfschutz nur eine einzelne Impfdosis benötigen. Eine Person gilt in diesem Fall als "vollständig geimpft" ab dem Tag der verabreichten Impfstoffdosis. Impfstoffe stehen ausreichend zur Verfügung und auch Impftermine sind derzeit zeitnah verfügbar. 

Bei weiteren Fragen oder Anliegen können Sie sich jederzeit auch direkt an lars.klingbeil@bundestag.de wenden. 

Mit freundlichen Grüßen 

Lars Klingbeil 

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