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Lars Klingbeil
SPD
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Frage von Oskar T. •

Frage an Lars Klingbeil von Oskar T. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Klingbeil,

was wäre der nächste Schritt, um Deutschland in der Erforschung digitaler Fachgebiete zu einem Weltführer zu machen. Beziehungsweise, gibt es überhaupt dieses Vorhaben?

Da ich mich für das Fachgebiet Künstliche Intelligenz interessiere, tendiere ich derzeit dazu zum Studieren ins Ausland zu gehen.
Wie kann dieses Dilemma geändert werden?

Viele Grüße
O. T.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr T.,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 10.12.2018. Rückmeldungen, wie Ihre, sind für meine Arbeit sehr wichtig. Dafür danke ich Ihnen.

Nach acht Jahren als Netzpolitiker habe ich den Blick in eine digitale Zukunft verinnerlicht und diese Grundhaltung habe ich auch als Generalsekretär der SPD. Daher kann ich Ihre Sicht sehr gut nachvollziehen.

Ich habe immer dafür geworben, dass wir Digitalisierung nicht technisch betrachten, sondern als gesellschaftspolitischen Wandel. Zum Beispiel in Bezug auf den Wandel des Arbeitsmarktes. Wie definieren wir neue Berufsbilder? Wie sieht die richtige Balance von Freiheit und Schutz aus? Es ist die Aufgabe der Gesellschaft, der Politik und der SPD, das zu definieren. Wir waren die erste Partei, die die Industrialisierung im Sinne der Menschen gestaltet hat. Das ist auch bei der Digitalisierung so.

Meine Heimat ist auf dem Land. Wenn da Unternehmen abwandern, weil sie keinen Zugang zum schnellen Internet haben, oder wenn die Menschen jeden zweiten, dritten Tag in der Zeitung lesen, dass sie ihre Jobs verlieren durch die Digitalisierung – dann ist das eine Angst, die die Leute treibt. Darauf muss Politik Antworten geben. Und zwar nicht nur für Berlin-Mitte.

Da Sie sich für den spezifischen Bereich Künstliche Intelligenz interessieren möchte ich Ihnen auch dazu meine Sicht schildern: Wir haben auf der einen Seite das Silicon-Valley-Modell der USA, unternehmergetrieben und mit wenig staatlicher Regulierung. Dem gegenüber steht das staatsgetriebene chinesische Modell mit überhaupt keinem Datenschutz. Dazwischen bietet sich meiner Meinung nach eine Lücke für eine europäische KI-Entwicklung basierend auf Datenschutz und einem europäischen Werteverständnis. Ich habe mich dazu im Herbst auch ausführlich in einem Zeitungsartikel geäußert. Diese finden Sie hier: https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/spd-generalsekretaer-lars-klingbeil-schluss-mit-der-angst-vor-kuenstlicher-intelligenz/23338084.html.

Uns geht es in Deutschland so gut, weil wir Innovation und Regulierung zusammengebracht haben. Daran sollten wir uns auch in Zukunft orientieren.

Sein Sie versichert: Ich kämpfe für eine digitale Zukunft im ländlichen Raum, der Medizin, der Arbeit, der Bildung und in vielen weiteren Bereichen.

Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen konnte. Bitte kommen Sie auch weiterhin bei Fragen, Hinweisen oder Anliegen zu meiner Arbeit auf mich zu.

Mit freundlichen Grüßen
Lars Klingbeil

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