Frage an Lars Klingbeil von Stefan D. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrter Herr Klingbeil,
warum hält die Bundeswehr an der Beschaffung des A400M fest?
Als Bürger erscheinen mir die Entwicklungskosten und Entwicklungsrisiken ins Unendliche zu steigen. Vermutlich werden am Ende auch die Beschaffungskosten steigen - auf Kosten der Steuerzahler.
Gibt aus Ihrer Sicht noch Möglichkeiten die Kosten und Risiken in diesem Projekt zu begrenzen?
Sehr geehrter Herr Diedrich,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum A400M.
Ich kann sie gut verstehen, wenn Ihnen die Kosten und Entwicklungsrisiken des A400M unverhältnismäßig hoch vorkommen. Missmanagement und technische Probleme haben das größte Rüstungsprojekt Europas um mehrere Jahre verzögert und verteuert und jetzt müssen die Käuferstaaten mit Steuergeldern einspringen um das Projekt zu retten. Ich kann gut verstehen, dass dies zu Unverständnis in der Bevölkerung führt.
Wenn man das Projekt A400M prüft, wird jedoch klar, dass die Bundeswehr an der Beschaffung des A400M festhalten muss. Ein Scheitern hätte weitreichende Konsequenzen für EADS und somit für die europäische Luft- und Raumfahrtindustrie sowie Rüstungsindustrie. Weiterhin sind viele klein- und mittelständische Unternehmen vom Erfolg des Projekts A400M abhängig, ein Scheitern würde ihre Existenz gefährden. Und zu guter letzt ist der A400M militärisch notwendig, da die alten Transall-Transportmaschinen ersetzt werden müssen.
In Zukunft darf es aber nicht wieder zu einer solche Situation kommen, in der die Käuferstaaten ein EADS-Projekt mit Steuergeldern nach finanzieren müssen. Hier ist die Bundesregierung gefordert. Sie muss deutlich machen, dass dies eine Ausnahme bleibt. Weiterhin muss sie prüfen ob alle Flugeigenschaften des A400M zwingend notwendig und ob man die Auslieferung der Transportmaschinen nicht zeitlich strecken kann, beides würde die Kosten und Risiken begrenzen.
Mit freundlichen Grüßen
Lars Klingbeil, MdB