Frage an Kurt Segner von Peter S. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Segner,
wie Sie sicher wissen ist es derzeit insbesondere für Hauptschülerinnen und Hauptschüler im ländlichen Raum sehr schwierig einen Ausbildungsplatz zu bekommen.
a) Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen um diesen Zustand von Seiten der Industrie und des Handwerks zu verbessern?
b) Wie sehen Ihre bildungspolitischen Ziele zur Förderung von weniger leistungstarken bzw. mit sozialen Problemen behaftenten Jugendlichen aus?
Mit freundlichen Grüßen
Peter Schmid
Sehr geehrter Herr Schmid,
vielen Dank für Ihre E-Mail. Ich werde Ihre beiden Fragen zusammenfassend beantworten.
Wir setzen auf eine Politik für Wachstum und Beschäftigung - durch eine grundlegende Steuerreform, durch eine Abkopplung der Kosten der sozialen Sicherung vom Faktor Arbeit, also eine Senkung der Lohnzusatzkosten, und durch eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Eine solche Politik wird auch die Beschäftigungsaussichten der jungen Arbeitslosen verbessern.
Darüber hinaus brauchen wir eine deutliche Verbesserung der Ausbildungsplatzsituation. Denn es sind vor allem junge Menschen ohne Berufsabschluss, die keinen Arbeitsplatz finden. Bildung und Qualifizierung sind der Schlüssel zu mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Wir wollen die Lehrstellenlücke schließen - nicht durch Maßnahmen, die über die Bundesagentur für Arbeit finanziert werden, sondern durch mehr Ausbildungsplätze im dualen System.
Schließlich halten wir es auch für sinnvoll, gerade im Bereich Geringqualifizierter - und das gilt auch für jugendliche Arbeitslose - eine Kombination aus Arbeits- und Transfereinkommen anzustreben, um diesen Menschen eine Job-Perspektive zu eröffnen.
Wir brauchen insgesamt eine Politik für mehr Wachstum und Beschäftigung; dann wird auch die Ausbildungsplatzsituation besser werden. Zudem muss dafür gesorgt werden, dass die jungen Menschen tatsächlich ausbildungsfähig sind, wenn sie die Schule verlassen. Eine Verkürzung der Ausbildungsdauer in einzelnen Berufen kann ebenso sinnvoll sein wie betriebliche Ausbildungsbündnisse. Die Wirtschaft muss wissen: Wenn sie heute nicht ausbildet, fehlen ihr morgen die Fachkräfte.
Freundliche Grüße
Kurt Segner