Frage an Kurt Segner von Thomas R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Herr Kurt Segner,
Ich wollte Sie nur an ihre Antwort vom 17.10.2008 Erinnern wo sie ausdrücklich gegen ein Verbot von Paintball sind.
Folgendes Zitat:
"Ihren Vergleich von sogenannten Killerspielen mit Sportarten wie Fechten, Boxen oder auch Paintball kann ich nicht nachvollziehen. Zwar ist das Ziel hierbei seine Gegner mit der Waffe oder mit den Fäusten zu treffen, jedoch ganz sicher nicht, seinen Gegenüber zu töten. Das Problem vieler Killerspiele ist deren sinnlose Brutalität. Oder haben sie beim Fechten schon mal Blut spritzen und zerfetzte Körperteile durch den Raum fliegen sehen?"
Stehen Sie immernoch zu Ihrem Wort und werden den Antrag auf ein Verbot von Paintball ablehnen?
Mfg
Thomas Raudenbusch
Sehr geehrter Herr Raudenbusch,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Paintball.
Sie schreiben, dass Sie die aktuelle Diskussion über die Verschärfung des Waffenrechts, speziell ein mögliches Paintballverbot nicht nachvollziehen können.
Am 18. Juni 2009 hat der Deutsche Bundestag eine aus meiner Sicht notwendige Verschärfung des Waffenrechts beschlossen. Ein Verbot von Spielen wie Paintball oder Laserdom wurde jedoch wieder aus dem Änderungskatalog gestrichen.
Die genannten Spiele waren nach dem Amoklauf in Winnenden erneut in die Kritik geraten, weil diese Spiele dazu benutzt werden können, das Verletzen und Töten von Menschen zu simulieren. Unabhängig von der Frage, wie man solche Spiele moralisch bewertet, sehe ich zurzeit keine Anhaltspunkte dafür, dass durch ein Verbot dieser Spiele ein Amoklauf verhindert werden kann. Im Gegenteil, Verbote führen meist zu einer Szene, die sich dann in der Illegalität bewegt und so schwerer zu überblicken ist. Solange Paintball als Spiel von Erwachsenen betrieben wird, halte ich es nicht zwangsläufig für verbotswürdig. Die CDU/CSU-Fraktion spricht sich dafür aus, die Gefährlichkeit dieser Spiele wissenschaftlich zu untersuchen.
Mit freundlichen Grüßen
Kurt Segner