Frage an Kurt Herzog von Georg W. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Herzog,
Auf NDR-Info wurde heute von Ranga Yogeshwar das sogenannte "Pedelic" vorgestellt, ein Fahrrad mit Elektro-Assistenzmotor. Die Fahrleistung eines solchen Fahrzeuges liegt bei 1300 km pro 10 kWh.
10 kWh entspricht dem Energiegehalt von 1 Liter Benzin, mit dem ein herkömmliches Auto gerade mal 10 bis 20 km weit fahren kann.
Ihre Partei, Die Linke, ist eine Partei, die den Anspruch erhebt, besonders die Interessen der Benachteiligten und ärmeren Teile der Bevölkerung zu vertreten. Mitunter wird von Vertretern der Linken behauptet, die Grünen haben diese Teile der Bevölkerung aus den Augen verloren und es handele sich bei den Grünen um eine "Bionaden-FDP".
Vielleicht trifft diese Einschätzung tatsächlich zu und ist der Grund dafür, dass in der aktuellen Diskussion um Elektromobilität, die Grünen einen Kaufzuschuss für Elektroautos in Höhe von 5000 Euro fordern.
Die steigenden Kosten für automobile Mobilität wird absehbar dazu führen, dass immer größere Teile der Bevölkerung sich automobile Mobilität nicht mehr wird leisten können. Und da nutzen auch keine 5000 Euro Kaufzuschuss für ein Auto, da sowohl die hohen Anschaffungskosten als auch die hohen Unterhaltungskosten immer mehr Bürger von der automobilen Mobilität ganz oder teilweise ausschließt.
Warum setzen Sie dem Vorschlag eines Kaufzuschusses für ein Elektroauto, dass sich ohnehin nur Reiche leisten können, nicht einen Kaufzuschuss für Elektrofahrräder entgegen?
Von einem Kaufzuschuss in Höhe von z. B. 500 Euro würden immerhin zehnmal mehr Menschen profitieren als vom Vorschlag der Grünen. Und es würden insbesondere die Teile der Bevölkerung profitieren, die Ihre Partei als ihr Klientel bezeichnet, dem sie sich verpflichtet fühlt.