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Frage von werner s. •

Frage an Kurt Herzog von werner s. bezüglich Verkehr

Der Bahnverkehr auf der Strecke Hamburg-Hannover (KBS 110) ist durch das Nadelöhr Stelle-Lüneburg stark beeinträchtigt. Abhilfe würde hier der Bau eines dritten Gleises bringen. Dieses war auch seit geraumer beschlossen und in den Bundesverkehrswegeplan als vordringling aufgenommen worden. Aufgrund der verfehlten Politik des Noch-Verkehrsminsters Stolpe (Stichwort Mautdesaster) fehlt es allerdings an der notwendigen Finanzierung,
An Sie als zuständigen Kandidaten für die Metropolregion Hamburg richte ich folgende Fragen:

1.Wie ist der aktuelle Stand der Planungen/Bau des dritten Gleises?

2.Wie beurteilen Sie die Chancen zur Realisierung des dritten Gleises bis 2010?

3.Wie wollen Sie sich im Interesse der Fahrgäste zugunstrten des dritten Gleises engagieren?

4.Was werden Sie konkret unternehmen, dass der Bahnhof Winsen auch für behinderte Fahrgäste nutzbar wird?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Schuren!

Meine Kenntnis vom aktuellen Stand der Planungen des Dritten Gleises ist Folgender:
Das 3. Gleis, unverzichtbar zur Entzerrung des Nadelöhrs im zu- und ablaufenden Verkehr nach Hamburg, speziell beim Güterverkehr des Hamburger Hafens, ist nach zahlreichen Gesprächen ins 2 - Mrd. - Programm des Bundes aufgenommen worden.
Ich bin also vorsichtig optimistisch, dass dieses Projekt verwirklicht wird.

Allerdings sehe ich auch bei rot-grün nichts von der angekündigten "Verkehrswende", die in Koalitionsverträgen großartig angekündigt wurde. Das Mautdesaster ist nur eine von etlichen Pannen, die Folgen (Verlagerung des LKW-Verkehrs auf Ausweichstrecken) wurden offensichtlich überhaupt nicht erwogen.

Ich engagiere mich seit langem im Bereich Bahnverkehr, z.B. (weil es in meiner Nähe liegt) für Verbesserungen der KBS 112 Dannenberg-Lüneburg und für die Wiederaufnahme des Schienenverkehrs zwischen Dannenberg und Lüchow. Grundsätzlich muss eine linke Fraktion im Bundestag eine eindeutige Politik Pro Bahn machen, sowohl was den Personen-, aber auch, was den Güterverkehr betrifft. Dafür müssen auch sinnvollerweise die Netze entflochten werden, um den langsameren Güterverkehr vom schnelleren Personenverkehr mehr zu trennen. Es gibt diesbezüglich gute wissenschaftlich durchdachte Konzepte. Dieser Grundsatz muss dann natürlich energisch auch im Konkreten befolgt werden, d.h. die KBS 110 gehört zu den vorrangigen Projekten.

Den Bahnhof Winsen kenn ich leider aus eigener Erfahrung nicht, bin aber der Meinung, dass die Belange mobilitätseingeschränkter Menschen bei allen Planungen mit hoher Priorität zu berücksichtigen ist. In meiner politischen Arbeit im kommunalen Bereich ist mir das immer ein wichtiges Anliegen gewesen (Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeauftragten, Grundsatzbeschluss "Behindertenfreundliche Stadt Dannenberg", Ticker an Ampeln für sehbehinderte Menschen etc.).

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meinen Ausführungen ein bißchen nahebringen, in welchen Bereichen ich mich bisher engagiert habe und dass ich dies auch im Bundestag fortsetzen würde.

Mit freundlichen Grüssen

Kurt Herzog