Frage an Ksenija Bekeris von Jens W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Guten Tag Frau Bekeris!
Wie stehen Sie dazu, dass einige Islamführer in Deutschland gegen das Kopftuchverbot von Lehrkräften an deutschen Schulen sind?
Mit freundlichem Gruß
Jens Schmidt
Sehr geehrter Herr Werniger-Schmidt,
meine Haltung zu religiösen Symbolen an Schulen ist sehr klar. Die Schule ist ein neutraler Ort und diese Neutralität bedeutet, auf alle religiösen Symbole zu verzichten. An Hamburger Schulen gibt es den "Religionsunterricht für alle", was bedeutet, dass alle Kinder gemeinsam - also konfessionsübergreifend - unterrichtet werden und somit einen weiten Einblick in alle Weltreligionen erhalten. Diese Unterrichtsform findet breite Unterstützung bei den Hamburger Eltern und somit auch bei den muslimischen Eltern.
Verständnis, Achtung, Zusammenhalt und Teilhabe muss gefördert, Integration ermöglicht werden. Deutschland ist ein Einwanderungsland. Es gibt viele unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Kulturen, unterschiedliche Ethnien, unterschiedliche Religionen. Diese Vielfalt bereichert uns, und unser Grundgesetz bietet Raum für diese Vielfalt. Niemand braucht seine Herkunft zu verleugnen. Das Grundgesetz setzt aber auch Grenzen, die niemand überschreiten darf, auch nicht unter Hinweis auf Religion oder Tradition.
Mit freundlichen Grüßen
Ksenija Bekeris